Filipes Küche und Jhonnys Weine

Filipe Barros und Jhonny Neto
Filipe Barros und Jhonny Neto
Wine and Dine im O Café Central

Früher fuhren Portugiesen mit ihren Schiffen in die Welt und entdeckten Kontinente und unbekannte Länder. Heute erobern sie den Gaumen und die Herzen vieler Menschen mit ihrem Essen und mit ihren Weinen. Als Vertreter Portugals in Hamburg dürfen Filipe Barros und Jhonny Neto zu Recht angesehen werden. Dabei sprengen sie alle Klischees über die portugiesische Küche: Es gibt nicht nur Sardinen und portugiesische Weine, es gibt nicht nur Vinho Verde und Portwein. In der Großen Bäckerstraße in Rathausnähe hat Filipe Barros (39), der in Frankreich geboren wurde und in Braga, Portugal sein Abitur machte, vor fünf Jahren O Café Central übernommen, nachdem er in diversen Restaurants in Hamburg seine Erfahrungen erweitert hat. Unter anderem in Traditionslokalen wie die Traube in Ottensen oder – so typisch in der Tradition der Seefahrer – als Küchenchef bei der Abichtreederei, die seinerzeit auf Schiffen wie die Louisiana Star noch an Bord das Catering für einige hundert Gäste von ihren Köchen zubereiten ließ.

Ihr O Café Central ist Anlaufstelle für Freunde portugiesischer Küche
Ihr O Café Central ist Anlaufstelle für Freunde portugiesischer Küche
Jhonny Neto (29) dagegen ist in New Jersey geboren und aufgewachsen. Nachdem er ein paar Jahre in Portugal gelebt hat und von seinen Großeltern, die Winzer waren, viel über die Weinkultur gelernt hat, entschied er sich für Hamburg und entwickelte sich hier zu einem Experten für Weine, die er teilweise direkt von portugiesischen Winzern importiert. Beide Hamburger mit portugiesischen Wurzeln verbindet ein Projekt: das Wine and Dine im O Café Central, ein Vier-Gänge-Menü mit korrespondierenden Weinen, das oft sehr schnell ausgebucht ist. „Ich koche keine klassische, sondern eine neue portugiesische Küche teilweise mit französischer Note. Die Auswahl an echten und frischen portugiesischen Waren ist in Hamburg noch begrenzt, und deswegen greife ich neben iberischen Produkten auch auf Trüffel und Bärlauch oder auch auf traditionelles deutsches Gemüse zurück. Meine Kunden kommen zu mir, weil sie Gefallen an meiner Küche gefunden haben“, beschreibt Filipe Barros sein Konzept, „und neben meiner täglichen Speisekarte freue ich mich, wenn ich beim Wine and Dine neue Kreationen anbieten kann.“

 

In der Altstadt
In der Altstadt
Genauso ungewöhnlich sind die Weine, die Jhonny Neto an diesen Abenden vorstellt. „Weltweit ist Portugal einer der führenden Weinexporteure, und die Weine erhalten oft große Preise für hochwertige Qualitäten. Nur in Deutschland werden die Weine unterbewertet“, und er lächelt, „was für die Verbraucher den Vorteil eines sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Inzwischen importiere ich direkt von jungen, aber auch von traditionellen großen Weinhäusern. Beim Wine and Dine kreieren wir dann ungewöhnliche Kompositionen, so passt ein guter Rotwein hervorragend zu Zanderfilet mit Boudin-noir-Kruste. Filipe und ich sind erst zufrieden, wenn wir die richtige Kombination gefunden haben.“ Diese Experimentierfreudigkeit wird von ihren Gästen belohnt, die über Essen und Trinken hinaus an diesen Abenden spannende Geschichten über Anbaugebiete sowie über die Geschichte, die Verarbeitung und die Lagerung dieser Weine erfahren. Und weil Filipe und Jhonny in Wirklichkeit doch typische Portugiesen sind, bietet das O Café Central Flaschenweine in typischer 0,375-Liter-Größe. Ganz so, wie viele es aus ihrem Portugalurlaub kennen. (CF)

www.ocafe-central.de
www.jswineselection.de