Film-Nachwuchs begeistert Jury und Publikum
Alle Jahre wieder und diesmal doch anders: Der vom Studio Hamburg ins Leben gerufene Nachwuchspreis für die Stars von morgen wurde im Juni nicht in Tonndorf sondern im Thalia Theater vergeben. Damit wollte der Veranstalter „ein wenig näher an Hamburg heranrücken.“ Rund 1000 Gäste, darunter so bekannte Stars wie „Tatort“-Kommissarin Ulrike Folkerts, Olli Dietrich, Kostja Ullmann oder Pheline Roggan, waren zu diesem jährlichen Pflichttermin der Hamburger Filmszene gekommen. „Nachwuchs-Autoren, Schauspieler und Regisseure haben es alle gleichermaßen schwer, in den Markt hereinzukommen“, sagte der scheidende Studio-Hamburg Vorsitzende Carl Bergengruen in seiner Begrüßungsansprache, „deshalb ist dieser Preis ausgelobt worden.“ Bergengruen zeigte sich begeistert von dem Niveau der diesjährigen Nominierten: „Sie werden alle ihren Weg gehen, nicht nur die Sieger“, prophezeite der Experte.
Der Preis für die beste Regie ging an Lena Knauss (Filmakademie Baden-Württemberg) für „Die Geister, die ich rief“, ein Drama über das Auseinanderfallen einer Familienidylle. Laudatorin Bettina Zimmermann lobte besonders das Geschick der jungen Regisseurin für „feinste emotionale Nuancen“. Als beste Produktion ehrte Ulrike Folkerts die Ost-West-Liebesgeschichte „Eastalgia“ von Daria Onyschenko (Hochschule für Film und Fernsehen München). Für seinen Debutfilm „Deine Schönheit ist nichts wert“ bekam der Deutsch-Türke Hüseyin Tabak (Filmakademie Wien) den Preis für das beste Drehbuch aus den Händen von Karoline Eichhorn.
Die Schauspielerin Jella Haase gewann den Günther-Strack-Fernsehpreis als beste Darstellerin für ihre Rolle als „Mel“ im „Tatort: Puppenspieler“, Edin Hasanovic erhielt die Auszeichnung als „Ben“ in „Schuld sind immer die anderen“. Der Publikumspreis für den besten Kurzfilm ging an Benjamin Teske (Hamburger Media School) für seinen Film „Fliehkraft“. Der junge Regisseur hoffte in seiner Dankesrede, dass der NDR „sich trauen würde, diesen Film ein, zwei Stunden früher zu zeigen“.
Der siebte Preis des Abends, der Hamburger Krimipreis, den die Stadt Hamburg zu Ehren Jürgen Rolands vergibt, wurde von Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler an Matti Geschonneck überreicht. Sein Gerichtsdrama „Am Ende einer Nacht“ (ZDF) mit Ina Weise und Barbara Auer als Hauptdarstellerinnen hat damit seiner langen Liste von Fernsehpreisen einen weiteren hinzugefügt.
Ein weiterer Gewinner des Abends ging leer aus: NDR-Moderator Alexander Bommes führte intelligent, launig und schlagfertig durch das dichtgedrängte Programm und sorgte damit für einen kurzweiligen Abend.