Für einen Euro mehr
Brooksbrücke nun auch offiziell wieder geöffnet
Nicht jede Brücke bekommt bei ihrer Wiedereröffnung ein derartiges Großaufgebot an lokaler Prominenz und Würdenträgern zu sehen, wie die Brooksbrücke jetzt nach ihrer erfolgreichen Grundsanierung zu sehen bekam. Bürgermeister Olaf Scholz, Sängerin Vicky Leandros, Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer, Erzbischof Werner Thissen, Birgit Breuel, Hauptpastor Alexander Röder und viele mehr. Derjenige, der an einem solchen Freitagvormittag bei mäßigen Wetter derart viele Honoratioren zu bewegen wusste war kein anderer als Albert Darboven, der sich besonders der Brücke verbunden fühlt und seit Jahren für den Erhalt und die Pflege der über 120 Jahre alten Brücke kämpft.
Schon am Vorabend konnten Passanten Albert Darboven und den Künstler Jörg Plickat beim Aufbau der vier Brückenskulpturen beobachten. Darboven war sich auch schon bei deren Abbau zu Beginn der Renovierungsarbeiten nicht zu schade auch selbst im Nadelstreifenanzug Hand anzulegen, inklusive Kontrollblicks in den Wartungsschacht der Brückenpfeiler. Ansgar, Barbarossa, Hammonia und Europa, von Plickat ab 2003 im Auftrag Darbovens für die Brücke geschaffen, bekamen während der Wiedereröffnung menschliche Beschützer. Dabei war die Wahl der Patengeschenke, die sich die Paten von den Statuen holen mussten durchaus zweideutig.
So bekam der Pate Barbarossas Olaf Scholz ein Szepter geschenkt – schon als König Olaf tituliert ein unter Umständen nützliches Geschenk. Auch bei der Patengabe für Sängerin Vicky Leandros konnte sich manch einer der Honoratioren das Lachen nicht verkneifen. Eine Ein-Euro-Münze sollte für die Verbundenheit zu den europäischen Nachbarn stehen – war aber auch als Anspielung auf die Rettungsversuche Europas und Griechenland zu verstehen. Michel-Hauptpastor Röder und Erzbischof Thissen übernahmen die Patenschaft für den Apostel Ansgar, Handelskammer-Präses Fitz Horst Melsheimer die der Schutzgöttin Hamburgs Hammonia.
3,5 Millionen Euro hatte die Grundsanierung gekostet. Schon 1888 bei der Eröffnung gab sich jede Menge Prominenz die Ehre: Kaiser Wilhelm II und alles was das deutsche Reich damals an Größen aufzubieten hatte wohnte der Zeremonie zur Fertigstellung bei. Er selbst setzte an der Brücke den Schlussstein für den Bau der Speicherstadt.