Goldener Kunstgenuss
Stilvoller Auftakt zum Kunstherbst in der HafenCity
Ein vergessener oder aufgegebener Ort, kulinarische Genüsse und Kunst in allen Facetten – das ist die Idee des Golden Dinners, die ursprünglich aus Berlin stammt. Für das erste Golden Dinner erweckten die Dinnermacher von Muxmäuschenwild ein altes Theaterhaus in Berlin-Mitte aus seinem 70-jährigen Dornröschenschlaf. Danach bespielten sie ein 5-stöckiges stillgelegtes Umspannwerk in Berlin-Neukölln, zuletzt waren sie in einem alten Kühlhaus in Berlins Mitte zu Gast.
Nun kam das atmosphärisch hinreißende Projekt im Oktober zu einem ersten Gastspiel nach Hamburg: in ein altes Kontorhaus an den Elbbrücken aus den Goldenen Zwanzigern. Zum Konzept der Veranstaltergehört das Geheimnisvolle, einzig die Teilnehmer der Dinnersessions, der Verni- und der Finissage erhielten die Adresse. Und doch sprach es sich schnell herum. Der NDR und etliche andere Medien berichteten über den ungewöhnlichen Event. Mittendrin Lilia Nour, eine Künstlerin aus der HafenCity. Gemeinsam mit Wim-Wenders-Diplomand und Daniel-Richter-Schüler Michael Heering, Lena Schmidt und Alexander Spang stellten sie mit ihren Werken den künstlerischen Teil bereit.
Nour lebt und arbeitet seit 2007 in der HafenCity und der Speicherstadt, stammt ursprünglich aus Kazan. Vielen ist sie bereits beim Transport ihrer meist großformatigen Bilder zwischen ihrer Wohnung in der HafenCity und ihrem Atelier in der Speicherstadt begegnet. Beim Golden Dinner präsentierte sie neue Bilder aus ihrer Zen-Flora Serie: aufwändig gemalte Huldigungen an die Natur. „Besonders mein Kirschblütenregen hatte es vielen Gästen angetan, es ist mein Lieblingsbild aus diesem Jahr, in dem mit einer ungewöhnlichen Kombination von Techniken viel Arbeit steckt. Aber auch mein Sanddornensemble passte perfekt zu den Räumlichkeiten aus den Zwanziger Jahren. Kulinarische Genüsse, Kunst und ein rustikales Ambiente – perfekt!“, so Nour über den Event.
In der Tat war es ein ganz besonderes Erlebnis, sich Kunst und Räume zu erschließen, vom zentralen Ort des Geschehens, dem achteckigen Eingangssaal des Gebäudes, durch verwinkelte Räume mit stimmungsvoller Beleuchtung zu wandeln – ganz anders als in meist sterilen Galerien, in denen man sich zwar auf die Kunst konzentrieren kann, aber meist schnell in Smalltalk verstrickt wird. Gepflegte Konversation fand an diesem Abend während des Dinners statt – und so war es möglich, die Kunst, während des Verdauungsentdeckungsspaziergangs durch die großartigen Räumlichkeiten, umso intensiver auf sich wirken zu lassen.
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