GOTHAMCITY IV
ATELIERS IN DER SPEICHERSTADT LUDEN EIN
Vom 26.-27.03.2011 luden elf Künstler zur Besichtigung ihrer Ateliers am Brooktorkai 11 ein.
Gotham City, eher bekannt als düstere amerikanische Großstadt, in der Batman agiert, war ursprünglich der Spitzname von New York City. Gotham City = Hafencity = Straßenschluchten, umlagert von dunklen Hochhäusern?
Ein überraschender Kontrast, wer dann den 2. Boden des alten Speichers betritt – im krassen Gegensatz zu draußen ist es hier nicht nur warm und hell erleuchtet, die Ateliers mit den knarrenden Holzböden und den weißen Wänden sind seit 2007 Entstehungsort vielfältiger Kunstwerke von ganz unterschiedlichen Künstlern: dies umfasst die Bereiche Fotografie, Malerei, Videos, Installationen und Skulpturen.
Zum Beispiel die Werke von Lili Fischer, die mit „Testflug der Schnaken“ in der Hamburger Kunsthalle ausstellte. Statt Schnaken finden sich im Atelier an der Decke große Spinnentiere, auf dem Fußboden, auf Video und den Wänden gibt es Igel in vielen künstlerischen Varianten zu sehen.
Corinna Altenhof zeigt in ihrem Atelier Gemälde, farbintensiv in orange und blau, die mit einer eigenen Technik aus Wachs und Pigment entstehen.
Antje Bromma bietet Installationen aus Fäden sowie Zeichnungen, und einen auf Osterhase umgestylten Schokoweihnachtsmann.
Sylvia Henze beschäftigt sich mit Skulpturen aus verschiedenen Materialien und deren Veränderung im Zusammenspiel mit anderen. Sie ist beeindruckt von der hohen Aufmerksamkeit der Besucher; ein kleiner Junge hat sich z.B. hochkonzentriert den 52-minütigen Film angeschaut, in dem eine Kugel langsam zerfällt. Kunst kann spannend sein!
Die weißen Porzellanskulpturen wirken porös und ganz leicht (sind es aber lt. Künstlerin nicht). Sie hat ihr Atelier erst seit einem Jahr am Brooktorkai und ist begeistert über den Ort, auch wenn man tagsüber in ihrem Atelier das Licht anmachen muß und der Ausblick zur Straße geht.
Sie würde hier gerne bleiben – und erzählt, dass die Subventionierung der Ateliers in 2 Jahren endet – und somit die Zukunft der Ateliers in der Speicherstadt ungewiss ist.
Es wäre zu begrüßen, wenn Hamburger Künstler und ihre Ateliers auch weiterhin unterstützt werden – zeigen sie uns doch, dass unsere Umgebung nicht nur aus grauen Straßenschluchten besteht, sondern auch kreative Vielfalt zu bieten hat. Und das gleich bei uns um die Ecke.