Große Ohren

Das Autobahnkleeblatt wird zurückgebaut – die Frage ist wie

Vor Jahrzehnten wurde das heutige Problem in die Landschaft zementiert: Rothenburgsort bekam ein Autobahnkreuz – ein sogenanntes Kleeblatt – vor die „Tür“ gesetzt. Was damals wohl ein Ergebnis moderner Verkehrsplanung war, zerriss den Stadtteil und schaffte durch mehrspurige breite Straßen für Fußgänger und Radfahrer zum Teil unüberwindliche Barrieren.

Nun werden im Zuge der Entwicklung des Billebogens die Flächen neugeordnet. Während für die  Billhorner Brückenstrasse als Nord-Süd-Verbindung mit einer steigenden Verkehrslast von bis zu 67.000 Kraftfahrzeugen am Tag gerechnet wird, sollen die Flächen daneben mit Büros, Gewerbe und in den rückwärtig geschützten Lagen mit Wohnungen bebaut werden. Dafür wird die heutige Straßenfläche benötigt. Die Aufgabe der Verkehrsplaner und der Projektentwickler ist nicht einfach. Sie müssen neben dem Rückbau der sogenannten „Ohren“ sicherstellen, dass die Rothenburgsorter künftig schnell und ohne viele Umwege weiterhin ihren Wohnort erreichen und wieder verlassen können, sei es zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch mit dem eigenen Auto. Erste Entwürfe dazu stellte Prof. Jürgen Bruns-Berentelg für die Billebogen Entwicklungsgesellschaft (BBEG) bereits im Stadtteilrat vor.  Aber auch der Stadtteilrat als „Experte vor Ort“ hat Vorschläge zur künftigen Gestaltung des Stadtteilraumes und zur Verkehrsführung. „Die geplante Verlegung der Bushaltestelle am Billhorner Röhrendamm sehen wir als problematisch an. Aus unserer Sicht müssen die Buslinien 3, 120, 124, 130 und der Nachtbus künftig hier halten. Nur so ist ein ebenerdiges Umsteigen in Richtung Berliner Tor/Veddel möglich“ beschreibt Jan Oppermann, Mitglied des Stadtteilrates und Abgeordneter der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte einen der Gegenvorschläge und ergänzt: „…der Brandshof im Westen unseres Stadtteiles muss fußläufig erreichbar sein. Dazu schlagen wir auf Höhe der jetzigen Bushaltestelle eine Ampel vor.“ Die Anbindung des Stadtteiles an die neue S/U-Station Elbbrücken durch eine Verlängerung der Buslinie 111 bis Tiefstack und viele weitere Vorschläge, die aus Sicht des Stadtteilrates „…kostengünstiger und schneller umsetzbar sind als die jetzigen Planentwürfe der BBEG…“ sollen demnächst im bezirklichen Verkehrsausschuss diskutiert werden. n CF