Große Unterhaltung in der HafenCity?
Flebbe plant Kino im Überseequartier
In der Ausschreibung für das Grundstück Ecke Sandtorkai/Am Sandtorpark war es schon angekündigt: Eine publikumsbezogene Nutzung soll es sein, zusammen mit rund 230 Wohnungen, sowie Büros und Gastronomie. Geheimnisvoll schon in der Ausschreibung die Formulierung „Interessenbekundungen liegen vor“. In der Bild-Zeitung wird jetzt das Geheimnis gelüftet. Hans-Joachim Flebbe, vormals Gründer der Cinemaxx-Kino-Kette und inzwischen kleiner in Sachen Kino unterwegs, will ein besonderes Konzept für modernes Kino in die HafenCity bringen.
In Berlin am Kurfürstendamm hat er das Konzept mit dem „Astor“-Kino schon einmal erfolgreich umgesetzt, Hamburg soll jetzt folgen. Luxuriöse Ledersessel mit Verstellmöglichkeiten, Platzservice für Getränke und Fingerfood, Doorman und Parkservice. Dazu natürlich modernste Filmtechnik mit 3D und Sound vom Feinsten. Drei Säle von 80 bis 235 Plätze sollen in dem Gebäude gebaut werden, Flebbe selbst will die Kinos aber nur mieten. „Besucher jenseits der 30 wollen mehr Komfort und einen stressfreien Kinoabend. Mein Konzept ist in Deutschland derzeit noch ohne Konkurrenz, passt wunderbar in die HafenCity“, sagt Flebbe in der Bild. Ein Kino dieser Größe an dieser Stelle dürfte erhebliche Sogwirkung auf das Hamburger Nachtleben ausüben. Wer sich nicht über von Cola und Popcorn verklebte Sitze ärgern möchte, zieht sowieso die Innenstadtkinos wie das Streits oder das neu wiedereröffnete Passagekino vor, hier würde ein Kino in der HafenCity eine Ergänzung bieten können.
Neben aktuellen Filmen bietet das Astor in Berlin auch immer wieder Klassiker in aufwändig restaurierten Fassungen an. Da die Ausschreibung für das Grundstück in wenigen Wochen endet und das Grundstück baubereit ist, könnte schon im Frühjahr zunächst mit dem baulichen Wettbewerb und danach mit den Bauarbeiten begonnen werden. Voraussetzung ist wie bei allen Ausschreibungen in der HafenCity auch ein überzeugendes Restkonzept, die Einhaltung des Goldstandards und eine belastbare Finanzierung des Projektes. Für das Wohnen wird ebenfalls Besonderes erwartet: Wahlweise oder ergänzend soll entweder eine Mischung aus Miet- und Eigentumswohnungen, Genossenschaftliches Wohnen, Familienorientiertes Wohnen, Spezifische Wohnaspekte, z.B. generationenübergreifendes oder behindertengerechtes Wohnen, Wohnformen mit einem spezifischen ökologischen Anspruch („Green living“/ „Smart metering“/ „Car sharing“) und/oder Konzepte zur Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten realisiert werden.