Gut vernetzt
Wilhelmsburger Chirurgen überzeugen mit eigener OP-Technik „MILOS“.
Leistenbruch, Nabelbruch, Narbenbruch – vor allem bei Männern im mittleren Alter sind sogenannte Hernien weit verbreitet. Den Arztbesuch aber schieben viele auf die lange Bank. Typisch Mann? „Nicht immer“, sagt Dr. Wolfgang Reinpold, Chef des spezialisierten Hernienzentrums am Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand. „Heilung ist nur durch eine OP möglich – und wer hat darauf schon wirklich Lust?“ Gleichzeitig warnt der Experte, die Brüche zu unterschätzen. „Die Gefahr ist, dass Darm oder anderes Gewebe durch die Bruchlücke rutscht, abklemmt und die Durchblutung verringert oder gestoppt wird. Das kann lebensgefährlich werden.“ Mit mehr als 1.300 Hernien-Operationen im Jahr liegt Groß-Sand bundesweit an der Spitze. Durch MILOS, eine selbst entwickelte, besonders schonende Technik für Nabel- und Narbenhernien, haben sich Reinpold und Team auch international einen Namen gemacht. Während sich das Wilhelmsburger Verfahren aufgrund hervorragender Ergebnisse aktuell weltweit durchsetzt, verfügt man in Groß-Sand schon über einen Erfahrungsschatz von 2.000 dieser OPs. 2017 ist die erste Langzeitstudie erschienen. Diese bescheinigt dem Verfahren im Vergleich zu gängigen Techniken signifikant weniger Komplikationen wie beispielsweise postoperative Schmerzen. Was MILOS von anderen Verfahren unterscheidet, für wen sich die OP eignet und wie auch Leistenbrüche mit kleinsten Schnitten behoben werden, erklären Reinpold und Kollegen im Patientenforum.
Am Mittwoch, den 4. Oktober um 18:30 Uhr, werden das Verfahren und die Ergebnisse der ersten Langzeitstudie in der Katholischen Akademie, Herrengraben 4, (S-Bhf. Stadthausbrücke) vorgestellt. Der Eintritt ist frei.