HafenCity-Afterwork im Klub K
NormalNull
Unter dem Namen „Normal Null“ hat sich die erste Musikband der HafenCity gefunden. Ihren zweiten großen – und umjubelten – Auftritt hatte sie jetzt bei einem „after-work“ im Klub.K am Steckelhörn.
Normal Null, das sind Michael Klessmann (47) – IT-Spezialist und bestens bekannt als Chefredakteur der „Hafencitynews“ – und der selbstständige Immobiliensachverständige Hendrik Dobbertin (41). Die beiden Hobbymusiker spielten bisher getrennt in verschiedenen Bands: Klessmann ist Bassist einer „Altherren-Feierabend-Band“, Dobbertin war viele Jahre Sänger und Gitarrist der Kieler Hardrock-Band „Going Nowhere“. Dass die beiden zusammenfanden, haben sie ihrer Nachbarin Conceição Feist zu verdanken, die ihnen im vergangenen Jahr bei einem Hoffest am Kaiserkai den ersten Auftritt verschaffte.
Als Managerin von „Normal Null“ hat sie nun schon weitere mögliche Konzerte im Blick. Verstärkung hatte die Band im Klub.K durch Olliwood“ Oliver Steinwede und Nora Sänger von der Band „tasty dish“. Der Musikproduzent und Ex-Torfrock-Schlagzeuger Olliwood (40) kennt Michael Klessmann schon lange: „Wir haben schon öfters miteinander gejamt.“ Für den ersten gemeinsamen Auftritt der vier blieb allerdings nicht viel Vorbereitungszeit: Ein Schnelldurchlauf der Songs am Vortag musste reichen. Aber die Harmonie untereinander wurde dennoch spürbar: „Wenn die Blickkontakte stimmen, kann viel passieren, das wird richtig spannend“, sagte Olliwood.
Auf der kleinen Bühne zeigten die Musiker, dass sie musikalisch das ganze Rock-Pop-Repertoire beherrschen. Ob „Wild things“ von den Troggs, „The first cut is the deepest“ von Cat Stevens oder auch deutsche Ohrwürmer wie der Ärzte-Song „Zu spät“: Hendrik Dobbertin überzeugte mit variationsreicher Stimme und lässiger Attitüde. „Ihr seid supercool“, attestierten die Fans.
Es gab viel Applaus, aber auf eine Gage verzichteten die Musiker. Die Eintrittsgelder kamen Kinder- und Jugendprojekten des Klub.K in Kooperation mit der Katharinengemeinde zugute. Einen Erlös von 215 Euro konnte Pastor Frank Engelbrecht dafür verkünden: „Wir haben hier eine tolle Unterstützung für unsere Kinder- und Jugendarbeit im Quartier, aber auch stadtteilübergreifend gefunden, das ist ein richtiges Geschenk“, freute er sich. Geplant ist ganz konkret ein Piratenmusical, das mit Kindern aus dem Quartier, aus Wilhelmsburg und von der Veddel erarbeitet wird. „Drei Banden ein Diamant“ wird bei der Katharinenfeier im Juni aufgeführt.
Zufrieden war auch Klub.K-Inhaber Markus Riemann. Seit September betreibt der Kulturmanager den Klub: „Es gibt schon ein Stammpublikum, wir werden bekannter. Bands melden sich mittlerweile von selbst. Das macht immer mehr Spaß.“ Für „Klub.K feat. afterwork HafenCity“ gab es dabei eine Premiere: Als Lounge für die zahlreichen Gäste hatte Detlev Block sein benachbartes „Steckelhörn Café“ zur Verfügung gestellt, das sonst nur bis in den Nachmittag hinein geöffnet ist. „Wir überlegen, ob wir nicht einen Durchbruch zwischen Café und Klub machen, so dass wir die Tagesgeschäfte voneinander trennen, aber auch gemeinsame Kulturveranstaltungen anbieten können“, so Block.
Im Klub.K war der afterwork HafenCity bereits zum zweiten Mal zu Gast. Seit zwei Jahren organisiert Antonio Fabrizi am jeweils letzten Donnerstag des Monats die Treffen in verschiedenen Lokalitäten. Der selbstständige Finanzberater der Deutschen Bank zeigte sich vom Verlauf des jüngsten Events sehr angetan: „Heute abend haben hier ganz verschiedene Gruppen problemlos zusammengefunden: Menschen aus der HafenCity, aus der Katharinengemeinde, Fans der Musiker und die Leute vom ,afterwork’. Die Gruppen öffnen sich endlich.“
Und Normal Null? Michael Klessmann und Hendrik Dobbertin planen schon die nächsten Auftritte. Und demnächst wollen sie vielleicht auch selbst komponierte Songs präsentieren.
(Fotos: Nicole Stephani Video: Andreas Haack)
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