HafenCity-Umweltzeichen erstmals verliehen

Die stolzen ersten Besitzer des Nachhaltigkeitssiegels in Gold
Die stolzen ersten Besitzer des Nachhaltigkeitssiegels in Gold
Unilever-Bürogebäude erhält das Nachhaltigkeitssiegel in Gold

Es ist schon ein ungewöhnliches Bild, das die Betriebsversammlungen bei Unilever abgeben. Einmal im Monat ist Markttag und dann trifft man sich – einberufen durch schmissige Musik – auf den Brücken und Balustraden des Atriums. Überall im Gebäude verteilte Lautsprecher übertragen die Worte des jeweiligen Vortragenden in alle Ecken des Gebäudes. Am letzten Markttag des Jahres hatte Harry Brouwer, Geschäftsführer Unilever Deutschland, externe Gäste: Jürgen Bruns-Berentelg, Delegierte der Projektentwickler und welche des jetzigen Vermieters. Ein besonderer Akt stand auf der Tagesordnung. Erstmals wurde ein Gebäude in der HafenCity nach der erfolgten Vorzertifizierung mit dem Umweltzeichen für vorbildliches, nachhaltiges Bauen ausgezeichnet: Das Unilever-Gebäude am Strandkai erhält nach externer Prüfung das Umweltzeichen HafenCity in Gold. Harry Brouwer freute sich über die Auszeichnung: „Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Bis 2020 wollen wir als Unilever unseren ökologischen Fußabdruck halbieren. Zu diesem Ziel trägt auch dieses Haus bei, und wir freuen uns über die Auszeichnung.“

Markttag bei Unilever - Man trifft sich auf den Stegen und Balustraden
Markttag bei Unilever - Man trifft sich auf den Stegen und Balustraden
Bereits vor Fertigstellung Mitte 2009 wurde der „grüne“ Unternehmenssitz vorzertifiziert. In drei von fünf möglichen Kategorien erfüllt es die hohen Anforderungen des Gold-Standards: einen besonders niedrigen Primärenergiebedarf, den vorbildlichen Umgang mit öffentlichen Ressourcen sowie den nachhaltigen Gebäudebetrieb.

So werden durch den Einsatz innovativer Technologien im Vergleich zum vorherigen Unternehmensgebäude etwa 60 Prozent der Strom- und 70 Prozent der Wärmeenergiekosten eingespart. Unter anderem mit innovativer LED-Beleuchtung, einer kühlenden doppelwandigen Außenhülle, einem Wärmetauscher auf dem Dach oder auch mit der Betonkernkühlung (hier wird die Kälte des Grundwassers zur Kühlung des Gebäudes genutzt) werden neue und nachhaltige Standards gesetzt.

 

Unilever Chef Harry Brouwer spricht zu seinen Mitarbeitern
Unilever Chef Harry Brouwer spricht zu seinen Mitarbeitern
Jürgen Bruns-Berentelg hatte dann auch keine Probleme, die Entscheidung zu unterstreichen: „Das Umweltzeichen HafenCity ist ein wichtiges Anreizinstrument für nachhaltiges Bauen. Sein innovativer Charakter und sein Qualitätsanspruch spiegeln sich auch in der Gebäudequalität in der HafenCity wider. Das Unilever-Gebäude setzt mit seinen Lösungen zur Nachhaltigkeit hohe Zukunftsstandards.“

Das Architekturbüro Behnisch (Stuttgart) hatte schon im Entwurf darauf geachtet, dass das Gebäude durch eine optimale Tageslichtausbeute wenig Energie für die Beleuchtung benötigt und dass ein optimaler Schutz vor Sonne, Wind und Kälte möglich ist, der auch individuelle Regulierungen am Arbeitsplatz zulässt. Besonders spektakulär ist die innovative Außenhülle der Fassade – die durchsichtige Folie schützt vor starken Winden und Wettereinflüssen und erlaubt so eine Fensterlüftung des Gebäudes. Weitere Besonderheiten sind das öffentlich zugängliche Atrium und die ebenso öffentlich nutzbaren Freiflächen rund um das Gebäude.

Zur Beleuchtung werden ausschließlich LED eingesetzt
Zur Beleuchtung werden ausschließlich LED eingesetzt
Das Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 25.000 Quadratmetern wurde 2009 fertiggestellt. Etwa 1.200 Mitarbeiter der Unilever-Zentrale für die deutschsprachigen Länder sind dort beschäftigt. Es wurde vom Stuttgarter Architektenbüro Behnisch entworfen und von HOCHTIEF entwickelt. Seit Anfang 2010 gehört das Gebäude der RREEF Investment GmbH. Es erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter für das „Beste Bürogebäude der Welt“ des World Architecture Festivals 2009 in Barcelona. Thomas Ehrhardt von RREEF: „Als weltweit einer der größten Manager von Immobilienanlageprodukten ist für RREEF das Investment in nachhaltige Produkte von großer Bedeutung. Neben der Zertifizierung von Immobilien steht auch die nachhaltige Bewirtschaftung im Fokus. Mit dem Unilever-Haus werden beide Kriterien in hervorragender Weise vereint.“