Hafenlieger Cäsar zu Besuch
Begleitet von Otto und Undine
Wie bei allem was mit dem Hafen zu tun hat gibt es auch bei dem historischen Hafenlieger Cäsar, einem der letzten seiner Art, viele Ansichten zu einem Thema. Die einen finden Dampfer schön und romantisch, die anderen sehen nur die Abgase, Segler werden allseits akzeptiert, doch sobald die Wanten pfeifen und klappern hört die Toleranz auf. Kräne werden als schön empfunden, nur nicht vor dem eigenen Fenster. Hausbooten geht es da nicht anders: Für die einen eine wunderbare Möglichkeit dem Wasser nah zu sein, für Gegner ein permanenter Quell des Ärgers.
Hafenlieger sind laut Definition der Hamburger Hafenverkehrsordnung ortsfest gemachte Schwimmkörper, die als Wohn-, Büro-, Aufenthalts- oder Versammlungsräume, als Restaurationsbetrieb, Werkstatt oder zur Lagerung verwendet werden. Früher wimmelte der Hafen von solchen Objekten, inzwischen sind sie selten geworden, nicht zuletzt auch wegen komplizierter Genehmigungsverfahren für Neubauten und seltener Liegeplätze. Der denkmalgeschützte historische Hafenlieger Cäsar ist ein typisches Beispiel dieser Lieger, liebevoll restauriert und hergerichtet, der jetzt erstmalig den Sandtorhafen besucht. Zunächst ist der Hauptgrund seiner Anwesenheit eine Feier für ein Schiff das noch mehr Jahre auf dem Buckel hat als das gelbe Haus auf dem Wasser und einem Verein, der noch nicht ganz so alt ist.
Anlässlich des 25 jährigem Jubiläum des Vereines Gangway, einem Verein der Jugendarbeit auf dem letzten arbeitenden Frachtsegler Undine durchführt, werden die Feierlichkeiten und ein Kulturprogramm auf dem Hafenlieger stattfinden. Am 28.April finden die Feierlichkeiten im Beisein von Schulsenatorin Christa Goetsch statt, am 29.April gibt es „Kultur auf dem Schiff“ mit Lesung und Musik. Jörgen Bracker liest aus seinem Buch „die Reliquien von Lissabon“ und wird musikalisch begleitet von Sigrun Kiesewetter. Beginn ist 19:30 Uhr, der Eintritt von 4 Euro geht komplett an den Verein Gangway als Spende.
Zum Hafengeburtstag wechselt Cäsar an die Kaiserkaipromenade. Wer sich über Hausboote und Hafenlieger informieren möchte kann sich entweder an den Betreiberverein des Hafenliegers, dem „Hausbootverein“ wenden, oder sich mit einer Fahrt der Maritimen Circle Line in den Spreehafen begeben. Dort liegen die meisten Hausboote in Hamburg, eine wildromantische Szenerie die nur die wenigsten Hamburger kennen. Und – auch erwähnenswert – Otto heißt der Begleitponton des Hafenliegers.