Hilfe für eine Nacht

Edeka Böcker am  Überseeboulevard  (Foto: Nina Golde)
Edeka Böcker am
Überseeboulevard
(Foto: Nina Golde)

Essen und ein Schlafplatz für Menschen auf der Flucht – die HafenCity hilft

Sie heißen „Transitflüchtlinge“ und sind auf dem Weg nach Schweden und in andere skandinavische Länder am Hamburger Hauptbahnhof angekommen, ohne gleich weiterreisen zu können. Um diese Menschen kümmern sich die Ehrenamtlichen am Hauptbahnhof. Nacht für Nacht werden für diese Menschen Schlafplätze gesucht.

Als der Hilferuf von den Helfern am Hauptbahnhof kam, hat das Ökumenische Forum in der HafenCity nicht gezögert. „Wir hatten schon in den Wochen davor in der Ökumenischen Hausgemeinschaft überlegt, wie wir uns engagieren wollen“, erzählt Corinna Schmidt, die Geistliche Leiterin des Ökumenischen Forums an der Shanghaiallee. Und so übernachten erst einmal bis zum 19. Dezember jeden Sonnabend bis zu 45 Flüchtlinge, darunter viele Familien mit Kindern, in der Kapelle. An den Sonnabenden sind die Schlafplätze bei den anderen Helfern, wie den Docks am Spielbudenplatz, aufgrund von Veranstaltungen knapper. „Die aktive Hilfe für Flüchtlinge ist ein Gebot der Nächstenliebe“, so Schmidt. Dabei bekommen die Helfenden selber Hilfe, erzählt sie. „Viele Nachbarn aus der HafenCity und darüber hinaus unterstützen uns.“

Zu den Unterstützern gehört auch Markus Böcker.  Der Inhaber von Edeka am Überseeboulevard, Vater von drei Kindern, sieht die furchtbaren Schicksale hinter den flüchtenden Menschen und freut sich helfen zu können. „Ich finde, dass die Kirchen bei der Flüchtlingshilfe eine gute Arbeit machen. Und wir fragen sie, wie wir unterstützen können!“ Mit der Aktion „eine Nacht – Schlafen und Essen“ können nun auch die Kunden von Edeka helfen. Für eine Spende von 2, 3 oder 5 Euro an der Kasse können sie sich beteiligen. Böcker stellt die benötigten Lebensmittel zum  Einkaufspreis zur Verfügung und die Helfer im Ökumenischen Forum verpflegen „ihre Schlafgäste“.  „Und auch Handelspartner unterstützen uns bei der Aktion“, freut sich der Unternehmer.

„Diese Aktion lässt uns näher zusammenrücken“, fasst Corinna Schmidt zusammen.  Noch ist unklar, wie lange die Übernachtungshilfe benötigt wird und geleistet werden kann, aber jede Hilfe ist willkommen. Das Aufbauen der Schlafstätten, Gemüse, Reis und schwarzen Tee kochen, die Flüchtlinge vom Hauptbahnhof in die HafenCity begleiten und am nächsten Tag nach dem Frühstück wieder zurückbringen und danach Aufräumen: Viele Helfer packen mit an und jeder kann entscheiden, wie viel Zeit er erübrigen kann. Auch die Übernahme einer „Schicht“ von bis zu zwei Stunden wird gern angenommen.  n   CF

 

 

Wenn auch Sie direkt vor Ort helfen möchten, melden Sie sich bei Nina Golde unter der

Telefonnr. 040-369 00 27 81

oder über info@oefh.de

www.oefh.de