HPA-Jahresausblick 2017: Gute Noten für Hamburgs Hafenbrücken

HPA stellt Projekte für das Jahr 2017 vor / Gute Zustandsnoten für Brücken / Mehr Manövierraum für große Schiffe / CGH erwartet Passagierrekord / Bauprojekte in der Umsetzung

Das Gebiet des Hamburger Hafens erstreckt sich entlang der Elbe auch über die Elbkanäle und diverse Elbinseln. Ohne Brücken kommt man hier nicht weiter. Die Hamburg Port Authority (HPA) hat daher ein besonderes Augenmerk auf die aktuellen und künftigen Zustände der 80 Straßen- und 61 Bahnbrücken im Hamburger Hafen: Durchschnittlich gute Zustandsnoten erhalten die Bahnbrücken. Hier konnten die Zustände der Brücken seit 2008 kontinuierlich deutlich verbessert werden. Auch bei den Straßenbrücken hat die HPA nachgelegt. Wurden noch 2011 nur 18 Prozent der Straßenbrücken eine Zustandsnote von 1 oder 2 bescheinigt, waren es 2016 61 Prozent. „Die Verbesserung der Zustandsnoten sowohl bei der Bahn als auch bei der Straße zeigt, dass sich unsere Investitionen in den letzten Jahren ausgezahlt haben“, sagt Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA. „Dennoch haben wir uns bis 2020 noch einiges vorgenommen und wollen die durchschnittliche Zustandsnote für unsere Straßenbrücken auf 2,3 verbessern.“

„Ziel des Senats ist es, Hamburg als leistungsfähigen und vielfältigen Universalhafen zu modernisieren und zukunftsfähig zu machen. Das Jahr 2017 wird bei der HPA ganz im Zeichen wichtiger Infrastrukturprojekte stehen, denn dies ist eine zwingende Voraussetzung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Senator Frank Horch.

 

Anpassung der Vorhafeneinfahrt: Win-win-Situation für Container- und Kreuzschifffahrt

Voraussichtlich noch vor Ostern will die HPA das Projekt Anpassung Einfahrt Vorhafen, dessen Spatenstich im Dezember 2014 erfolgte, abschließen und liegt damit voll im Zeitplan.

Mit dem Projekt erweitert die HPA die nutzbaren Tide-Zeitfenster für das Ein- und Auslaufen großer Schiffe und vergrößert den Manövierraum. Gleichzeitig erhält die Cruise Gate Hamburg (CGH) mehr Flexibilität bei der Liegeplatzvergabe für Kreuzfahrtschiffe am Cruise Center Altona. Simulationen haben ergeben, dass die Breitenrestriktion für Kreuzfahrtschiffe von aktuell 32,3 Metern auf eine maximale Breite von 40 Metern erweitert werden kann.

Im Rahmen des Projekts wurden drei Baumaßnahmen umgesetzt: Die ca. vier Hektar große Tollerortspitze wurde zurückgebaut und der Kohlenschiffhafen mit den Aushubmassen des Rückbaus verfüllt. Parallel wurde das Uferbauwerk Tollerort mit einer 220 Meter langen Vorsetze neu gebaut und die bereits bestehende Kaimauer am Europakai auf einer Länge von 90 Metern verstärkt. Den Abschluss bildete die Sicherung des Lotsenhöfts, dessen Kaimauer auf der östlichen Seite des Vorhafens auf einer Länge von 160 Metern verstärkt wurde.

 

Kreuzfahrtsaison 2017: Passagierrekord und sechs neue Erstanläufe

Die CGH blickt auf ein sehr erfolgreiches Kreuzfahrtjahr 2016 zurück. Mit 171 Anläufen kamen über 722.000 Passagiere nach Hamburg – 203.000 Gäste mehr als im vergangenen Jahr. „2017 wird den Passagierrekord noch toppen“, sagt Sacha Rougier, Geschäftsführerin der CGH. „Wir erwarten in diesem Jahr um die 800.000 Passagiere. Hamburg hat sich als Ganzjahres-Destination etabliert. Besonders die englischen Reeder sind im Winter sehr präsent und profitieren u.a. von den beliebten Weihnachtsmärkten in Hamburg. Auch die Auswahl an Weltreisen ist steigend für Hamburg.“

 

Weitere Vorhaben und Projekte 2017:

Steinwerder Süd: Noch im Januar beginnt die HPA im Zuge eines Markterkundungsverfahrens mit der schrittweisen Weiterentwicklung und Modernisierung des Areals Steinwerder Süd. Das rund 42 Hektar große Gebiet in zentraler Hafenlage ist eine strategische wichtige Flächenreserve. Die Fläche hat das Potenzial für eine bis zu 1.100 Meter lange Kaimauer mit drei Liegeplätzen für große Schiffe sowie die Herstellung von Terminalflächen im Oderhafen und neuer Wasserflächen als Manövrierraum. Mitte 2017 werden die eingereichten Konzepte bewertet und die Sieger auszeichnet.

 

Ersatz Köhlbrandbrücke: Aufgrund der Größe und Bedeutung des Bauwerks sowie der langen Planungsvorläufe wird das Projekt für den Neubau der Köhlbrandquerung in diesem Jahr starten. Aktuelle Schiffshöhenentwicklungen sind basierend auf einem Gutachten des DNV-GL in die Planungen der neuen Querung eingeflossen.

 

Neue Bahnbrücke Kattwyk: Ab dem kommenden Frühjahr erfolgt im Werk in Hannover die Fertigstellung des Stahlbaus.

Zudem beginnt die HPA mit dem Bau des neuen Steuerstandes einschließlich der Räume für die technische Ausrüstung bzw. Energiebereitstellung in zwei Gebäuden, jeweils eins auf der West- und Ostseite der Süderelbe.