Im Dialog bleiben
Rot-Grün unterstützt Umbau und neue Dauerausstellung im Dialoghaus
Das Dialoghaus in der Speicherstadt ist längst zu einer Institution geworden, in der Inklusion und Empathie gelebt und vermittelt werden.
Vor 16 Jahren mit dem „Dialog im Dunkeln“ gestartet, einer Ausstellung in völliger Dunkelheit, in der blinde Menschen die Besucher in kleinen Gruppen durch thematisch gestaltete Räume führen, kam einige Zeit später der „Dialog im Stillen“ dazu, eine Ausstellung zur Vermittlung der non-verbalen Kommunikation mit der Unterstützung durch gehörlose Menschen. In den Dauerausstellungen „Dialog im Dunkeln“ und „Dialog im Stillen“ arbeiten mittlerweile knapp 100 Menschen, von denen 60 Prozent gehörlos oder sehbehindert sind. Mehr als acht Millionen Besucher, davon über 1,25 Millionen aus Hamburg, haben die Ausstellung Am Alten Wandrahm bisher besucht. Für 2018 ist die dritte Ausstellung, „Dialog mit der Zeit“ in Planung, eine Ausstellung, die das Älterwerden und die Lebenserfahrung von Senioren in den Erlebnis-Mittelpunkt stellen soll. Zusätzlich sollen dann 30 Teilzeitarbeitsplätze für Senioren geschaffen werden. Diese Erweiterung des Ausstellungsangebotes zieht Umbaumaßnahmen nach sich, außerdem sind umfangreiche Modernisierungsarbeiten in dem denkmalgeschützten Gebäude erforderlich, so ist das Foyer bis heute nicht barrierefrei. Knapp 1,5 Millionen Euro sind für die Maßnahmen veranschlagt, zwei Drittel des Betrages kann die Dialoghaus Hamburg gGmbH, eine gemeinnützige Gesellschaft, aus Eigen- und Stiftungsmitteln aufbringen. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen mit einem Betrag von 530.000 Euro aus dem Sanierungsfonds das Vorhaben unterstützen. Dazu haben die jeweiligen Vorsitzenden der Bürgerschaftsfraktionen, Andreas Dressel (SPD) und Anjes Tjarks ( Grüne), jetzt einen Antrag an die Hamburger Bürgerschaft auf den Weg gebracht. Demnach sollten noch in diesem Jahr 80.000 Euro für das Dialoghaus zur Verfügung stehen, die restlichen 450.000 Euro sollen dann im nächsten Jahr fließen. Dressel und Tjarks sind sich einig, dass es sich um ein besonderes Projekt in der Hansestadt handelt, dass die Stadt unterstützen sollte. Elke Theede, Geschäftsführerin des Dialoghauses, freut sich über das öffentliche Engagement und hofft auf weitere Investoren und Stifter. Denn der eigentlich so notwendige Aufzug in einem Haus der Inklusion, der weitere 600.000 Euro kosten würde, musste erst einmal von der Maßnahmen-Liste gestrichen werden. Hier sieht die Hamburger Hafen-und Logistik AG ( HHLA), die die Räume vermietet, vielleicht eine Möglichkeit, das gesamte Vorhaben zu unterstützen.