Interview mit Frank Schweikert

Frank Schweikert
Frank Schweikert

Frank Schweikert ist Journalist und studierter Biologe. Im Jahr 1992 brachte der 53-jährige Unternehmer das Forschungs- und Medienschiff Aldebaran auf den Weg, 2009 initiierte er die erste Hamburger Klimawoche. Die Kommunikation über die Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem Meer steht im Mittelpunkt von Frank Schweikerts Engagement.

HCZ: Was motiviert Sie, nun schon zum achten Mal ehrenamtlich die Hamburger Klimawoche zu veranstalten?



„Das Feedback auf die bisherigen Klimawochen seitens der Akteure und aus der Bevölkerung ist so positiv, dass wir uns gerne darum kümmern, dass wichtige Informationen insbesondere aus dem Umfeld der Wissenschaft und Wirtschaft möglichst schnell die interessierte Öffentlichkeit erreichen und in konkretes Handeln umgesetzt werden können.“

HCZ: Welche Ziele verfolgen Sie?



„Mit der Klimawoche wollen wir letztendlich die Transformation der Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit beflügeln. Beispielsweise ist bekannt, dass wir umgehend auf regenerative Energien umsetzen müssen und dies auch könnten. Seit Ende letzten Jahres ist es sogar so, dass regenerative Energieträger günstiger sind als die bisherigen fossilen Brennstoffe. So ist es letztendlich ein Gewinn für die Gesellschaft und auch für unsere Umwelt. Es gibt also keinen Grund mehr, jetzt nicht umzusteigen. Wir wollen mit und auf der Klimawoche mit den besten Beispielen vorangehen.“

HCZ: Was genau fällt unter den Begriff der Nachhaltigkeit?



„Über Milliarden von Jahren funktioniert unsere Erde als Kreislaufsystem, angetrieben von der Sonnenenergie. Lediglich der Mensch hat diese Kreislaufregeln gebrochen und den Planeten über Gebühr und einseitig ausgebeutet. Je schneller wir von der Natur lernen, wieder zu diesem Kreislaufsystem zurückzufinden, desto größer wird die Überlebenschance der Menschen auf dem Planeten Erde sein. Je schneller wir damit beginnen, nachhaltig zu leben, desto dankbarer werden uns alle künftigen Generationen sein. Weiterhin gilt es, Nachhaltigkeit auch auf sozialer Ebene zu erreichen. Deswegen hat die Hamburger Klimawoche alle 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen aufgegriffen, um sie mit der Hamburger Bevölkerung so schnell wie möglich umzusetzen.“

HCZ: Wen erwarten Sie zur Klimawoche in Hamburg?


„Wir sind glücklich, dass für das Vortragsprogramm bundesweit namhafte Referenten ihr Kommen zur Hamburger Klimawoche zugesagt haben, wie beispielsweise Mojib Latif, Niko Paech, Hans-Otto Pörtner, Klaus Wiegandt, Franz Alt, Hartmut Graßl und Jens Kerstan. Für das Bildungsprogramm kommt unter anderem ein Siegerteam des Jugend-forscht-Wettbewerbs 2015 nach Hamburg. In unserem Themenpark finden sich spannende Aussteller zusammen, zum Beispiel die deutschlandweite Roadshow Elektromobilität.

HCZ: Was findet in der HafenCity statt?



„Die HafenCity ist einer der Hauptschauplätze der Klimawoche. Am 27. September sind wir mit zwei spannenden Podien „Können Kommunen unser Klima retten?“ und „Nachhaltiges Banking – nachhaltige Zukunft?“ im Kesselhaus zu Gast. An der HafenCity Universität wird am 28. September ein Klima-Check angeboten – Mieter und Eigentümer in Hamburg können herausfinden, ob ihr Haus und Grundstück von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Ebenfalls in der HCU wird unter anderem Niko Paech der Frage „Wieviel Nachhaltigkeit braucht unser Konsum?“ nachgehen (30.9.). Ein zentraler Ort ist die Hauptkirche St. Katharinen: Dort schlägt der große Themenpark der Klimawoche am Wochenende des 1. und 2. Oktobers im wahrsten Sinne des Wortes seine Zelte auf. Zu entdecken sind nachhaltige Ideen aus den Bereichen Mobilität, Ernährung, Energie und vieles mehr. Im Anschluss, am 2. Oktober abends, folgt das traditionelle Klimakonzert in St. Katharinen. Protagonist ist der geflüchtete syrische Opernsänger Hussein Atfah mit dem von ihm gegründeten 40-köpfigen Chor aus Belitz (Mecklenburg-Vorpommern). Hinzu kommen kurzweilige Beiträge zu Klimafragen. Ein Konzert also, das zum Abschluss der Klimawoche Brücken zwischen Wissenschaft und Bevölkerung, vor allem aber zwischen den Menschen baut. Außerdem in der HafenCity: Eine ganztägige Simulation „Weltklimakonferenz“ am 1. Oktober und Führungen für Schulklassen und die Öffentlichkeit durch den Stromnetz-Hamburg-Infotainer an verschiedenen Tagen. Auch die ökologische Stadtrundfahrt „Klima Killer“ am 25. September macht Halt in der HafenCity.“