Investitionen oder Entwicklungshilfe?

Jan-Dirk Schuisdziara, Vice President Project Logistics bei Kühne + Nagel und ehrenamtlich Mitglied im Vorstand des Afrika-Vereins
Jan-Dirk Schuisdziara, Vice President Project Logistics bei Kühne + Nagel und ehrenamtlich Mitglied im Vorstand des Afrika-Vereins

Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e. V.

Bürgerkriege, Hungersnöte, Korruption, Aids, wirtschaftliche und humanitäre Katastrophen sind Stichworte, die das Bild Afrikas in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung prägen. Der arabische Frühling, der in Nordafrika begann, wunderbare Landschaften, die immer mehr Touristen anlocken, unendliche Bodenschätze und überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum sowie eine Bevölkerung, deren Konsum ansteigt, sind die andere – weitgehend noch unbekannte – Seite Afrikas. Es gibt tausend Afrikas, weiß nicht nur der frühere Bundespräsident Horst Köhler. Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e. V. trägt maßgeblich dazu bei, der deutschen Wirtschaft das Bild eines heterogenen Afrikas näherzubringen.

„Der Anteil der deutschen Wirtschaft am Handel mit Afrika liegt derzeit bei zwei Prozent“, erzählt Jan-Dirk Schuisdziara, Vice President Project Logistics bei Kühne + Nagel und ehrenamtlich Mitglied im Vorstand des Afrika-Vereins, „China dagegen hat Afrika als Handelspartner schon längst entdeckt. Sieben afrikanische Länder befinden sich unter den Top Ten der Wachstumsländer, darunter Moçambique und Nigeria.“ Kein Wunder, dass das energiehungrige China seine Beziehungen nach Afrika ausdehnt und sich mit großen Investitionen die Sympathie und das Wohlwollen vieler afrikanischer Regierungen sichert. Unter deutschen Unternehmen wächst nach Jahren des Ausbaus Richtung Osteuropa das Interesse an Afrika. Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft verbindet an Afrika interessierte Personen, Unternehmen und Organisationen und setzt sich für die partnerschaftliche Entwicklung der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen ein. Die Schwerpunkte liegen unter anderem in der Förderung der Privatwirtschaft, von Investitionen und des Informationsaustauschs. Seinen 700 Mitgliedern bietet der Verein, der in allen 53 afrikanischen Länder vertreten ist, die Informationen, die Kontakte und die Beratung, die diese brauchen, um ihre Chancen auf dem afrikanischen Kontinent zu entdecken. „In Afrika dauert einiges länger“, beschreibt Schuisdziara seine beruflichen Erfahrungen. Zuletzt verantwortete er eine Transportlieferung auf afrikanischen Flüssen, die Kühne + Nagel für die Welthungerhilfe in den Kongo zum Selbstkostenpreis übernahm. Die Logistikexperten engagieren sich jedes Jahr mit vielen Charterflügen, die Hilfslieferungen auf den Kontinent bringen. „Afrika ist ein Erdteil, für den es viel Hoffnung gibt, 60 Prozent der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt, der Ausbildungsbedarf ist sehr groß. Firmen, die sich bisher nicht mit Afrika befasst haben, sollten sich die Frage stellen, ob die dortigen Länder und Märkte nicht doch mittel- und langfristig für sie interessant sein könnten“, wirbt Jan-Dirk Schuisdziara, „unser Verein steht auf jeden Fall als fachmännischer Gesprächspartner zur Verfügung.“ (CF)

 

Afrika Verein der deutschen Wirtschaft e. V.

Neuer Jungfernstieg 21

20354 Hamburg

Tel.: 040.41 91 33-0