Juhu, die Baustelle kommt!
Zeltdorf alias Hafen-Oase
Das Schietwetter zum Auftaktwochenende ist hoffentlich kein schlechtes Omen, denn eigentlich ist den Machern der Hafen-Oase jetzt gutes Sommerwetter zu wünschen. Optimismus ist, wenn man selbst angesichts einer der größten Krisen einen kühlen Kopf bewahrt und etwas Positives kreiert. So begründen die Einzelhändler und Gastronomen vom Großen Grasbrook/Dahlmannkai gemeinsam die Hafen-Oase und flüchten vor der Baustelle ins Zelt und damit an die schönen Marco-Polo-Terrassen, unweit vom eigenen Standort. Die Karawane hat keinen weiten Weg, und zur Belohnung gibt es erst einmal ein Eis unter Palmen am mobilen Dulce-Stand. Look!No 5, Wagener Raumausstattung, Hästens Betten, Coa, Dulce, e-Mobility und SehKunst sind mit von der Partie und machen auf eigene Initiative das Allerbeste aus der Krise.
SehKunst wird hier passend zum Sommer ein besonders breites Sonnenbrillen-Sortiment zeigen und abgestimmt auf das mitunter touristischere Publikum weniger hochpreisige Designer-Modelle als vor allem auch preisgünstigere Ware und viele Ray-Bans bereithalten. Da parallel der Sommerschlussverkauf startet, bieten die Händler für Saisonware bereits jetzt attraktive Sonderkonditionen. 30 Prozent Nachlass gibt‘s bei Kevin Schütt in der SehKunst pauschal auf alle Sonnenbrillen im Summer-Sale. Noch größer wahrscheinlich die Ersparnis bei den Schuhen von Frau Bühe … Ach, wenn doch jede Baustelle so viel Schönes mit sich bringen würde.
Für den Rest der HafenCity gutgemeint ist der Beginn der Bauarbeiten am Großen Grasbrook, für die dort ansässigen Einzelhändler und Gastronomen ein GAU erster Güte. Während die Sommerferien den heimatlichen Verkehr und die Schulkinder in die Ferne schweifen lassen, brummt die HafenCity vor Touristen und die ortsansässigen Händler machen den Umsatz, den sie für die kalte Jahreszeit dringend benötigen. Ein gordischer Knoten, der schwer zu zerschlagen ist. Die Bauarbeiten müssen gemacht werden, darüber besteht Einigkeit, doch die Detailplanungen wurden in gemeinsamer Arbeit aller Beteiligten noch einmal umstrukturiert, um die wirklich schlimmen Arbeiten auf eine Kernphase zu beschränken.
Lieber kurz und richtig schmerzhaft als langes Leiden lautete die Devise. Dabei ist die Idee mit dem Zeltdorf auf den Marco-Polo-Terrassen geboren worden – um die Leiden zumindest etwas zu reduzieren. Inzwischen wurde auch mit den Beteiligten abseits der eigentlichen Baustelle gesprochen, denn betroffen sind nicht nur die eigentlichen Anlieger, sondern auch weiter entfernte Stellen – vernetztes Denken ist gefordert. Die Lieferverkehre insbesondere der Gastronomen rund um die Baustelle sollen koordiniert werden – in der Zeit wo die Straße Am Kaiserkai eine Sackgasse ist, können ein einfahrender und ein ausfahrender Lkw schon einmal für den Zusammenbruch des Verkehrs sorgen.
Mit den Hafenmeistern und der HPA wurde über die wichtige Rolle der Sandtorhafenklappbrücke gesprochen, die ebenfalls für viel Unbill sorgen kann. Gemeinsam wollen die Beteiligten die schwierige Zeit überbrücken, und die Hafen-Oase ist der Ort wo Solidarität mit den gebeutelten Anliegern bewiesen werden kann. Und jetzt gilt es: Daumen drücken, dass es zu keinen bösen Überraschungen während der Bauarbeiten kommt, die die Bauarbeiten verzögern.