Lichter der HafenCity
Jörg Munzinger schreibt in seiner Kolumne „#urbnhafencity“ über seine Eindrücke und
Beobachtungen in der HafenCity. Seine Leidenschaft sind Immobilien, Architektur und Städtebau. Er wohnt in der HafenCity.
Heute ist der Magdeburger Hafen leer, verglichen mit den Bildern der frühen 1930.er Jahre. Dicht an Dicht drängten sich einst Boote und Schlepper vor Kränen und Schuppen. Und sicher gab es auch finstere Räume, dunkle Ecken und das Wasser als schwarzes Nichts. Heute ist der Magdeburger Hafen zwar leer, aber nachts keinesfalls nur eine schwarze Wasserfläche. Lichter von angrenzenden Gebäuden und Straßen lassen eine Reflexionsfläche des nächtlichen Stadtbildes entstehen.
Es gibt kaum einen Ort in der HafenCity, an dem der Charakter einer Stadt am Wasser deutlicher wird, als der Blick von der Magdeburger Brücke. Im Vordergrund das Wasser mit dem Spiegelbild der dezent illuminierten Fassaden der angrenzenden Gebäude, und im Hintergrund die mit Licht in Szene gesetzten Wahrzeichen Hamburgs mit Speicherstadt, Rathaus und Fernsehturm. Das Maritime Museum als kunstvoller Leuchtpunkt zur Rechten. Licht gehört zu jeder Großstadt und könnte auch zu einem Markenzeichen für die HafenCity werden. Nicht nur in der Speicherstadt entsteht durch Lichtkunst eine fast magische Atmosphäre. Aus dem Zusammenspiel mit Licht und Wasser lassen sich stimmungsvolle Orte gestalten. Dabei geht es einerseits um Ästhetik und Wohlbefinden, andererseits um das Herausstellen der besonderen Identität eines Ortes. „Licht ist die vierte Dimension der Architektur“ sagte einst der australische Architekt Harry Seidler und mit dem Licht wird die HafenCity zur Nachtschönheit. Was an der Lombardsbrücke der Binnenalster die prächtigen Kandelaber darstellen, sind am Magdeburger Hafen die kranartigen Mastleuchten. Diese sollen nicht nur durch ihre Form an die frühere Nutzung als Hafen erinnern, sondern durch warmes Licht im Dunklen eine lebendige und interessante Atmosphäre schaffen. Die Lichter hier am Magdeburger Hafen verändern den Ort, setzen Akzente an Gebäuden, die tagsüber kaum wahrgenommen werden. Sie schaffen tanzende Reflexionen in dem rasch fließenden Wasser, das dadurch eine majestätische Würde ausstrahlt.