Maritimer Klönschnack in der HafenCity
Hamburger Hafenempfang
Für eine Begegnung der Persönlichkeiten rund um die Hafenwirtschaft sorgte zum vierten Mal der Klaus Schümann Verlag in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Maritimen Museum im Kaispeicher A.
Peter Tamm und Klaus Schümann riefen – und sie kamen zum nunmehr traditionellen Hafenempfang in die HafenCity: die zahlreichen Unternehmer und Führungskräfte aus den Bereichen Reederei, Logistik, Hafen, Banken sowie weitere Vertreter aus Unternehmen mit Hafenbezug. Nur der Hausherr konnte an diesem Abend nicht dabei sein. Peter Tamm hatte sich bei einem Treppensturz verletzt und konnte nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Sein Grußwort verlas Schümann, der die Anwesenden mit der Aussage beruhigte, dass es Tamm inzwischen wieder gut gehe. Weniger beruhigend war die lange Liste der entscheidenden Hafenthemen, die er in seiner Begrüßungsrede vorlas, für die „die Zeit dränge“ und von denen hier nur einige erwähnt werden sollen: Emissionsgrenzen, Überkapazitäten, große Schiffe und eine nicht vertiefte Elbe sowie der aufgrund seiner defekten Schleusen nicht befahrbare Nord-Ostsee-Kanal. Themen, die auch von den ihm nachfolgenden Rednern in den sogenannten Hafenreden aufgegriffen wurden.
Die erste der drei Hafenreden hielt Walter Stork, Vorsitzender des Aufsichtsrats der NAVIS AG, der nicht nur launig die Probleme von Großverladungen frei Baustelle nach Indonesien beschrieb, sondern auch vom großartigen und sensationellen Hamburger Hafen schwärmte und die Treue der Hamburger Spediteure beschwor, die trotz Rotterdam und Antwerpen viele Standortentscheidungen für Hamburg prägen, sofern diese wirtschaftlich vertretbar seien. Gunther Bonz, Geschäftsführer von Eurogate und Hafenverbandschef, lobte in seinem Beitrag die Weitsichtigkeit früherer politischer Entscheidungen, die nicht nur Altenwerder und den Bau des Elbtunnels möglich gemacht, sondern auch über die Werkserweiterung von Airbus und die letzten Fahrrinnenanpassungen entschieden hätten. „Was wäre, wenn die GAL, die sich gegen all diese Projekte ausgesprochen hat, sich durchgesetzt hätte?“, war seine wiederkehrende Frage, die unbeantwortet blieb, zumal sich von den heutigen Grünen kein Vertreter unter den Anwesenden befand oder zu erkennen gab. Zum Abschluss des offiziellen Teils hatte Dr.-Ing. Herbert Aly die Möglichkeit, die Institution Blohm + Voss in der dritten und letzten Rede des Abends hochleben zu lassen, und bescheinigte der Werft mit „Manufakturcharakter“ angesichts der Probleme mit Budgets und Terminplänen im Schiffsbau die Leidenschaft, die erforderlich sei, um heutzutage Schiffe zu bauen. Der weitere Abend, der von Gesprächen und vom persönlichen Austausch der Gäste – bei dem Frauen in der absoluten Minderheit waren – geprägt war, wurde nur noch durch die Verlosung der Tombolapreise unterbrochen. Der Erlös der Tombola, die vom Lions-Club Blankenese veranstaltet wurde, erbrachte 7.100 Euro zugunsten des Jugendhilfe-Vereins Gangway e. V. und dem Hauptgewinner eine Luxus-Kreuzfahrt auf der MS Deutschland für zwei Personen. (CF)