Markttag in der HafenCity
Schwimmender Markt im Grasbrookhafen geplant
Die kleinen Holzboote treiben dicht aneinander auf dem Wasser, Marktfrauen preisen laut ihre Waren an, reichen Salatköpfe, Knoblauch und Tomaten an die Käufer weiter, die vom Ufer des schwimmenden Marktes die Waren begutachten. Was sich nach wohlbekannten Szenen von Märkten in Bangkok oder dem Inle See anhört, wird auch bald in der HafenCity umgesetzt. Der ursprünglich als Yachthafen geplante Grasbrookhafen, für den die Stadt erfolglos einen Betreiber gesucht hat, wird zur Realisierung eines schwimmenden Marktes genutzt. Wer sich noch darüber geärgert hat, dass die Fährlinie 73 sonntags erst dann den Betrieb aufnimmt, wenn der Fischmarkt schon geschlossen wird, versteht jetzt, dass der HVV hier bewusst und nicht willkürlich agiert hat: Support your local dealer! Die Initiierung eines schwimmenden Marktes hat viele Vorteile: Anwohner können nun endlich wieder Blumen und frisches Gemüse kaufen, das direkt von Bauern aus dem Alten Land kommt. Die Stadt erspart sich das Ausbaggern des Hafenbeckens, da die Holzboote mühelos in flachen Gewässern zurechtkommen. Die Ersparnisse werden für die Kosten der Elbphilharmonie eingesetzt. Auch wird der Markt der HafenCity, die oft als anonymer, zubetonierter Stadtteil kritisiert wird, ein neues frisches, ja ein grünes Gesicht geben – und damit ist nicht gemeint, dass die Marktleute mit Seekrankheit zu kämpfen haben.
Ab April 2015 wird der schwimmende Markt im Grasbrookhafen seine Geschäfte aufnehmen, sollte nicht der Gegenplan, die Nutzung des Hafenbeckens als zusätzlichen Liegeplatz für Kreuzfahrtschiffe, zum Einsatz kommen.