Meckern oder nicht Meckern?
Editorial
Morgen wird die Augustausgabe der HafenCityZeitung verteilt, diesmal mit besonders vielen kontroversen Themen, trotz oder gerade weil es viel zu feiern gibt im August.
„Ihr seid viel zu lieb geworden“ bekommen wir als Zeitungsmacher von Zeit zu Zeit zu hören und kurz darauf – wenn wir mal wieder an der Stellschraube gedreht haben, oder gerade mehr kontroverse Themen aktuell sind – „Müsst ihr denn immer meckern?“ Es ist gar nicht einfach da eine vernünftige Balance zu finden. Wobei die Kritik ehrlicherweise sehr viel geringer ist wenn wir mal irgendwo dazwischen hauen als wenn wir einfach versuchen mal nett unsere Freude an der HafenCity zu Ausdruck zu bringen. Für uns jeden Tag wieder eine überraschende Erkenntnis, genießen wir doch alle Tag für Tag das Abenteuer HafenCity. Was uns dabei eint ist die Abneigung gegen polemische Schelte ohne Hintergrund von außerhalb und „Bullshit“-Bingo von innerhalb, sprich das typische Vermarktungsgeblödel von Seiten unser Freunde von der Osakaallee und den Projektentwicklern. Der Großteil der Redaktion lebt inzwischen mehr als fünf Jahre hier und in dieser Zeit entwickelt man Allergien gegen gewisse Wörter. Bei mir gehört zum Beispiel „Nachhaltig“ dazu. Eigentlich ja gut gemeint wird es einem in allen Zusammenhängen um die Ohren gehauen – bis hin zu der demnächst eröffneten Brücke über den Baakenhafen. Da wird man nachhaltig vergrätzt und kommt in Versuchung mal eine ganz nachhaltige Ausgabe zu machen in der wir versuchen den Rekord in möglichst häufiger sinnfreier Benutzung des N-Wortes zu brechen. Also nachhaltig, urban, grün und, und, und und was nicht? Nun, die HafenCity ist definitiv nicht die Innenstadterweiterung, die man sich von ihr versprochen hatte. Das ist den meisten die hier leben und arbeiten ziemlich egal, die Gewerbetreibenden trifft es aber hart. Darauf konzentrieren wir uns diesmal und treten damit gewiss den einen oder anderen auf die Füße, aber wir glauben dass wir das dem Stadtteil schuldig sind. Das dabei der Stadtteil selbst nur ein Baustein im Drama-Puzzle ist wohl inzwischen jedem klar. Die Zeiten sind hart, aber wer die Situation nicht erkennt und rechtzeitig die Notbremse zieht ist auch selbst schuld wenn es schief geht. Wir versuchen hier mal leidenschaftslos alle Fakten auf den Tisch zu packen, damit keiner hinterher behaupten kann er hätte es nicht gewusst.
Für besonders eilige gibt es hier die PDF-Version der Zeitung zu lesen.