Multi-Kulti Kaffeehaus-Musik

Jana Mishenina
Jana Mishenina
Trio Macchiato im Carls

Wer ohne Erwartungen in Konzerte geht, kann nur positiv überrascht werden – eine einfache Weisheit, die das Kulturleben sehr viel freundlicher gestalten würde, wenn sie denn öfter beherzigt würde. Unter dem Titel „Melodien aus aller Welt“ trat das Trio Macchiato im Carls Kultursalon auf und überraschte durch eine wortwörtliche Umsetzung dieser Ambition. Wer dabei an Zusammenhanglosigkeit dachte, lag völlig falsch. Geschickt verwoben die Drei in wechselnden Rollen die Geschichte und Zusammenhang der Stücke zu einem unterhaltsamen und informativen Potpourri von gängigen Liedern vorwiegend aus dem mediterranen Raum. Erst die charaktervolle Instrumentierung machte dabei aus Klassikern wie „Azzurro“ gekonnte Kaffeehausmusik.

Die Akustik war wieder hervorragend
Die Akustik war wieder hervorragend
Dabei gab es durchaus auch instrumentale Artistik zu bewundern, wenn Akkordeonista Jakob Neubauer noch neben dem Akkordeon gleichzeitig Harmonika spilete und mit dem Fuß noch eine Fußrassel bediente. Der Gewinner des „Großen Russischen Akkordeonwettbewerbes“ nutzte die Nähe zum Publikum um mit sympathischem Akzent seinen Teil der Informationen beizutragen. Die gelungene Kombination aus Geschichten und Musik passte hervorragend zum intimen Ambiente des Carls und überraschte selbst die geschulten Sinne anwesender Agenten. Kontrabassist Henry Altmann ist es allerdings auch zuzutrauen, ein Publikum mit kompetenten Informationen zu versorgen. Auch als NDR Jazzmoderator und Musikjournalist verdient er sich seinen Lebensunterhalt. Gesang und Violine steuerte schließlich Jana Mischenina bei, eine in Hamburg lebende Tatarin, die das multikulturelle Ambiente vervollständigte und auf spanisch, portugiesisch, russisch und französisch sang, mehr geht nicht. Abgerundet wurde das Programm durch das Flying Dinner des Carls, diesmal unter anderem mit einem hervorragendem Risotto und natürlich bestem Wein.

 

Jakob Neubauer, Jana Mishenina und Henry Altmann
Jakob Neubauer, Jana Mishenina und Henry Altmann
Nächste Station im Kultursalon sind alte Bekannte in der HafenCity: Hafennacht e.V. Am 7.Februar trägt die Band um Sängerin Uschi Wittich mit Blick auf Hafen und Schiffe maritime Lieder von Sven Regener, Rio Reiser über Jaques Brel bis hin zu Klassikern vor – ein Muss für Fans und Neugierige! 14 Tage später folgt schon der nächste Abend, diesmal wird es literarisch mit Martrin Wilhelmi und einem Krimi im Umfeld der HafenCity.
Am 4.2.2010 kann man im Übrigen das Trio noch einmal auf einfache Art und Weise erleben. Im Kulturpavillon Elbphilharmonie, nicht zu verwechseln mit dem Infopavillon, am Mönckebrunnen treten Henry Altmann, Jana Mishenina und Jakob Neubauer gegen 18 Uhr kostenlos auf.    

Bildergalerie

www.triomacchiato.de

 

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