Nächster Halt : Hafencity
Gregor Mogi und die Maritime Circle Line
Ein gewöhnlicher Samstagnachmittag an den Landungsbrücken. Gregor Mogi, in roter Jacke und Kapitänsmütze, will seine Visionen von der Zukunft der Maritimen Circle Line erklären. Die Landungsbrücken wimmeln vor Touristen, doch nur Eingeweihte nehmen die Anlegestelle am Ende der Brücke 10 wahr.
"Die Resonanz der Hamburger ist gut, doch um rentabel zu fahren müssen mehr Touristen das Angebot der MCL nutzen". Seit Juli 2007 fährt die MCL einen regelmäßigen Rundkurs Landungsbrücken – Ballinstadt – Hafenmuseum – HPA(Speicherstadt und Hafencity) – Überseebrücke – Landungsbrücken. Für 5 Euro können Touristen und Einheimische den gesamten Rundkurs einmal absolvieren und an jeder Station aus- und wieder einsteigen. Während der Fahrt werden Informationen zu Hafen und Schiffen gegeben. In dieser ersten Phase ist die am häufigsten genutzte Aussteigestelle die Ballinstadt. Das dortige Auswanderermuseum ist Ziel vieler Hamburger. "In den ersten Wochen haben über zehntausend Gäste das Angebot genutzt, aber diese Gäste sind noch überwiegend Einheimische".
Mit den Einwohnern der Veddel hat Gregor Mogi eine Vereinbarung getroffen. Sie dürfen zu vergünstigten Konditionen 10er-Karten beziehen. "Dieses Angebot möchte ich auch den Anwohnern der Hafencity machen. Die Zehnerkarte zu 30 Euro statt für 50 Euro. Jeder der nachweisen kann das er in der Hafencity wohnt, kann dieses Angebot wahrnehmen".
Bei einem Fahrdienst an 364 Tagen im Jahr – Nur Heiligabend und an Sturmtagen wird nicht gefahren – kann die MCL eine schöne Ergänzung zu den schon vorhandenen Verkehrsmitteln sein. Die Fahrkarten der MCL bieten zudem Ermäßigungen in vielen an der Linie liegenden Museen. Der Fahrpreis wird nicht von der Stadt bezuschußt, Verluste muss Gregor Mogi selbst tragen. "Ich glaube an die Zukunft der MCL, da ist es klar, daß ich in der Anfangszeit draufzahle".
Andere gesetzliche Bestimmungen machen den Barkassenführern zur Zeit mehr Sorgen. Die EU-Bestimmungen sollen dafür sorgen, das Barkassen besser gegen Versinken geschützt werden. Diese Anforderungen sind mit erheblichen finanziellen Aufwand verbunden und könnten das Aus für viele kleine Betriebe bedeuten. "Der Neubau einer Barkasse kostet mindesten vierhunderttausend Euro, oder man läßt die alten Barkassen umbauen und verliert einen beträchtlichen Teil der Sitzplätze – und es ist noch nicht einmal gesichert, das die Barkassen anschließend das begehrte Zertifikat erhalten. Die Barkassen fahren schon Jahrzehnte und haben bewiesen das sie sicher sind". Beim Thema Sicherheit wird er nachdenklich. Gerade ist vor seinen Augen ein Kind von einem abgerissen Tau an den Landungsbrücken getroffen worden. Absolute Sicherheit gibt es auf dem Wasser nicht. Auch nicht mit EU-Zertifizierung.
sich die Visionen von Gregor Mogi vor Augen führt fragt sich ob nicht auch die HADAG als Betreiber der Circle-Line in Frage gekommen wäre. "Die HADAG hat nicht die passenden Schiffe für diese Strecke und hat mir alles Gute gewünscht" sagt Gregor Mogi und freut sich als sich dann doch Touristen für die Circle-Line interessieren. Jedem drückt er einen Flyer der MCL in die Hand und noch einen zweiten. "Für die Nachbarn!". Sagt es und verabschiedet sich. Gegenüber liegt die "Jewel Of The Seas" im strahlendem Licht der Oktobersonne in Dock 17 von Blohm und Voss. Nebenan ist der Junggesellenabschied bei der vierten Runde Astra angelangt. Was er sich sonst noch für die Zukunft wünscht ?
"An allen Haltestellen ein vernünftige Beschilderung".
Abfahrtszeiten Kibbelstegbrücke (HPA)
11:15 13:15 15:15 17:15