PopArtPirat Galerie
Den Sprinkenhof entdecken
Manchmal läuft man tausendmal an Orten vorbei ohne sie wirklich wahrzunehmen. Die Springeltwiete im Kontorhausviertel ist solch ein Ort, im Schatten des berühmteren Chilehauses, umrahmt vom Sprinkenhof, dem zu seiner Erbauung 1927 größtem Bürokomplex in Hamburg. Das Chilehaus mit seinem Innenhof kennt jeder, doch ist es das ganze Kontorhausviertel wert entdeckt zu werden. Der Innenhof des Sprinkenhofes ist zur Mittagszeit quirliger Raum mit einer ganzen Reihe von Möglichkeiten sein Mittagsessen einzunehmen, gegen Abend wird es ruhiger. Dann beginnt hier, wie überall im Kontorhausviertel die Zeit der Galerien. Mehr als zehn von ihnen gibt es hier in unmittelbarer Nachbarschaft zur HafenCity. Eine von ihnen ist die Galerie von Evelyn Drewes.
Die Galerie PopArtPirat liegt im Herzen des Kontorhausviertels inmitten des Sprinkenhofes. Auf rund 300 Quadratmetern auf zwei Ebenen präsentiert die sehr freundliche Galeristin Werke zeitgenössischer junger Künstler, deren Entdeckung kurz bevor steht. Während des Sommers waren hier die hier die Werke von Sarah Kliegel zu sehen. Großformatige Werke von menschlichen Emotionen in Detailansicht. Zeitgleich finden zu den Ausstellungen immer in der oberen Ebene weitere Künstler ihr zuhause. In der Förderkoje befindet sich meist der aktuelle Tipp von Evelyn Drewes, weitere Künstler sind an den beweglichen Wänden verteilt. Eine dieser Künstlerinnen ist Gabriele Leinenbach, die mit ihrer Serie „Goldrausch“ in der Springeltwiete gastiert.
Großformatige Ansichten von Stadtsilhouetten aus Blattgold auf zweifarbigen Hintergründen soll laut Gabriele Leinenbach auf die sozialen Diskrepanzen im urbanen Umfeld der Stadt und ihren Hochglanzfassaden aufmerksam machen – dekorativ sind sie allemal und auch nur ein Ausschnitt aus dem vielseitigen Schaffen der Künstlerin. Leinenbach ist Teil des Sommerateliers von Evelyn Drewes, bei dem es sich lohnt häufiger mal einen Blick in die Galerie zu werfen.
Kein einzelner Künstler beherrscht die Galerie, viele teilen sich den Raum mit jeweils einem Ausschnitt ihrer Arbeit. Den 10.September sollte man sich im Kalender anstreichen. Dann ist die gemeinsame Saisoneröffnung der Galerien im Kontorhausviertel, bei der überall was los ist. Jeweils zweimal im Jahr stellen die insgesamt zehn Galerien des Verbundes gemeinsam diesen Auftakt ihrer großen Ausstellungen auf die Beine, sozusagen eine lange Nacht der Galerien.