Probleme an der Schule
Ist der Schulweg wirklich sicher?
War auf dem Titel der letzten HafenCity-Zeitung noch der umsorgende „Bünabe“ Bernd Steffen als schützender Engel der Erstklässler zu sehen, hat sich in der Zwischenzeit die Verkehrssituation am Schulweg der Schüler der Katharinenschule verschlechtert. Kurz nach der Einschulung wurden die Plakate, die auf einen sicheren Schulweg und auf Rücksicht hinwiesen, wieder entfernt. Der Grund: Die Doppeldeckerbusse der Touristenlinien konnten nicht unter den Plakaten durchfahren.
Auch sonst ist rund um die Schule morgens mit dem Verkehr nicht alles zum Besten bestellt. Kurz vor Schulbeginn stauen sich die Autos der Eltern in der Straße am Dalmannkai und der normale morgendliche Verkehr schlängelt sich durch mit laufender Warnblinkanlage abgestellte Autos. Kein Wunder, das sich nicht nur die Kinder hier unsicher fühlen, aber man muss sich auch fragen, ob denn die Kinder alle mit dem Auto zur Schule gebracht werden müssen. SAP hat sich bereit erklärt während dieser Zeit Kurzzeitparkplätze zur Verfügung zu stellen, doch die sind nicht ausreichend. Der einzige Zebrastreifen zur Schule wird meistens ignoriert und liegt im unmittelbaren Einzugsbereich der Bushaltestelle Magellan-Terrassen. An der Einmündung der Straße „Am Kaiserkai“ auf die Straße „Großer Grasbrook“ rangieren Lieferwagen und parken Menschen, die noch schnell irgendetwas erledigen wollen.
Die Eltern der Kinder und die Schulleitung versuchen diese Umstände abzustellen und haben Hilfe bei verschiedenen Stellen in der Stadt und bei der HafenCity Hamburg GmbH gesucht, sind aber von Stelle zu Stelle verwiesen worden. Der Elternrat der Schule hat die HafenCity-Zeitung jetzt um Hilfe gebeten und den Brief des Elternrates und die Forderungen der Eltern öffentlich gemacht.
Die Kritik der Eltern ist aber auch bei der HafenCity Hamburg GmbH nicht ungehört geblieben. Diese wäre gerne mit dem Elternrat in Diskussion getreten, scheinbar hatte es aber Schwierigkeiten bei der Kontaktaufnahme gegeben. Da die Straße „Großer Grasbrook“ noch nicht fertiggestellt ist, liegt die Verantwortung noch bei der HafenCity Hamburg GmbH. Diese stellt jetzt zunächst für einen begrenzten Zeitraum jeweils morgens zur Hauptverkehrszeit zwei Security-Leute an den Brennpunkten zur Verfügung, die für die Einhaltung der Verkehrsregeln und Sicherheit auf dem Schulweg sorgen sollen. Ebenfalls sind mehrere Temporärparkplätze an der Straße „Am Dalmannkai“ eingerichtet worden, auf denen Eltern kurzzeitig parken können, um ihre Kinder zur Schule zu bringen. Weitere Maßnahmen werden geprüft.
Ein schwieriges Thema, bei dem alle Seiten noch lernen müssen. Die Eltern, die den Teufelskreis durchbrechen müssen, dass vor lauter Sorge um ihre Kinder die Verkehrssituation rund um die Schule dadurch nicht verbessert wird, dass sie ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Die Planer, das für zwei Straßen, die immer noch hauptsächlich von Baufahrzeugen und Lieferverkehr benutzt werden, besondere Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind und so etwas wie entfernte Plakate nicht vorkommen darf – Und alle Beteiligten, das Probleme gelöst werden müssen und nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden dürfen. Die Erfahrung in der HafenCity zeigt, das für Probleme, die gemeinsam angegangen werden in den allermeisten Fällen Lösungen gefunden worden sind – und sei es, das die Security erst mal das Ruder übernimmt – aber nur solange, bis der Dialog tragbare Lösungen erzeugt hat.
Der Brief der Eltern
Sehr geehrter Herr…,
mein Name ist Hartmut Gerbsch. Ich bin im Elternrat der neuen Katharinenschule in der Hafencity. Die Schule hat, wie Sie sicher wissen Ende August ihren Betrieb aufgenommen.
Schon vor Schulbeginn haben wir versucht auf die unzureichende Sicherheit des Schulwegs bei der zuständigen Polizeidienststelle und der Hafencity GmbH aufmerksam zu machen. Wir baten in diesem Zusammenhang um das Aufstellen von Schildern wie "Vorsicht Kinder", "SCHULE" sowie die Einrichtung einer Tempo 30-Zone am Grossen Grasbrook, wie sie an allen Hamburger Schulen üblich sind. Leider ist bis heute nichts geschehen. Oft wird der vorhandene Zebrastreifen ignoriert, daher besteht dringender Handlungsbedarf. Auch ein Schulstart-Banner über den ´Grossen Grasbrook` musste für die Doppeldeckerbusse nach wenigen Tagen entfernt werden. Es gibt Unklarheiten über die Zuständigkeiten. Angeblich hat die Anhandgabe des Areals von der HCH an die Stadt noch nicht stattgefunden. Nur so lässt sich für mich die wochenlange Verzögerung erklären. Ich möchte Sie bitten, die Zuständigkeitsfrage zu klären und gegebenenfalls an geeigneter Stelle auf den Missstand aufmerksam zu machen.
Nochmal die notwendigen und schulüblichen Massnahmen:
das Aufstellen der Schilds "Vorsicht Kinder" am Grossen Grasbrook
das Aufstellen der Schilds "SCHULE" am Grossen Grasbrook
die Einrichtung einer Tempo 30-Zone am Grossen Grasbrook (wie am Dalmannkai)
die Verlagerung des Zebrastreifens aus der Bushaltezone am Grossen Grasbrook
die Sicherung des Übergangs Dalmannkai
Mit freundlichen Grüssen auch von anderen besorgten Eltern
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