Radfahren soll sicherer werden
Appell auch an die Eigentümergemeinschaften
Manche Artikel treffen den Nerv der Zeit und lösen unerwartete Reaktionen aus. Das Titelthema der Augustausgabe der HafenCity Zeitung war solch ein Aufreger. Von allen Seiten kamen Reaktionen auf den Artikel. Mütter und ältere Menschen beklagten sich über rücksichtlose Radfahrer auf den Promenaden, von vielen Radfahrern kamen zustimmende Kommentare. Ein Zeichen dafür, dass zu diesem Thema Diskussionsbedarf besteht.
Im Gespräch mit der HafenCity Hamburg GmbH in Form von Jürgen Bruns-Berentelg versuchte die HafenCity-Zeitung die verschiedenen Themenfelder konstruktiv zu kategorisieren. Jürgen Bruns-Berentelg bemerkte zu Recht, dass aktuelle Probleme und das zukünftige Radwegekonzept der HafenCity nicht in Zusammenhang stehen. Doch auch er sieht Verbesserungspotential bei den Sicherheitsmaßnahmen. Das von der HafenCity-Zeitung angesprochene Problem der direkt auf den Fußweg führenden Tiefgaragenausfahrten hat die HafenCity GmbH inzwischen auch erkannt und sinnt auf Abhilfe.
Das Beispiel der Baugenossenschaft Bergedorf-Bille mit der Tiefgaragenausfahrt der Häuser „Am Kaiserkai 3-7“ soll Schule machen. Die Baugenossenschaft hatte auf Vorschläge der Bewohner reagiert und an der Ausfahrt ein gelbes Blinklicht und Spiegel angebracht. Das Blinklicht wird immer dann aktiv, wenn sich das Tor öffnet und warnt so Passanten und Radfahrer vor ausfahrenden Fahrzeugen. Die Spiegel sorgen dafür, das der ausfahrende Autofahrer einen Blick um die Ecke werfen und sich davon überzeugen kann, dass er gefahrlos aus der Ausfahrt ausfahren kann.
Ein wichtiger Punkt um Unfälle zu verhindern. Mit der steigenden Zahl von ortsfremden Fahrradfahrern, gefördert durch die boomenden Leihfahrradsysteme, steigt auch das Risiko für die Autofahrer in Unfälle verwickelt zu werden. Hier soll in Zukunft die Prävention durch Blinklichter und Spiegel in der HafenCity in den Baugenehmigungen festgeschrieben werden. Bis das geschehen ist hofft Jürgen Bruns-Berentelg auf die wohlwollende Kooperation der Eigentümergemeinschaften. Auf freiwilliger Basis sollen die Hausgemeinschaften nachrüsten. Eine lohnende Investition, die gar nicht so teuer ist.
Auch an anderen, durch die Bautätigkeiten entstandenen neuralgischen Punkten versucht die HafenCity GmbH für die Sicherheit von Passanten und Fahrradfahrern zu sorgen und zum Teil gegen den Wiederstand der offiziellen Verkehrsplaner die Interessen der Anwohner durchzusetzen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei jeweils die Schnittstellen der HafenCity zur Stadt. Für manche Probleme ist aber nur schwer Abhilfe zu schaffen. Am Brooktorkai wurden die Probleme durch die Abschaltung der Ampelanlage sogar noch verschärft. Fast täglich irren Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger auf der Fahrbahn entgegen der Fahrtrichtung auf gefährlichen Pfaden Richtung Deichtorhallen und Internationales Maritimes Museum. Der Grund für dieses Dauerproblem ist laut HCH Schäden durch die Baustelle des Germanischen Lloyds, über deren Beseitigung gestritten wird.
Bei dem „Problem“ der Radfahrer auf den Promenaden hofft Jürgen Bruns-Berentelg auf die Einsicht aller Beteiligten und befürchtet, dass das Radfahren sonst auf den Promenaden verboten wird. Bei der Promenadengestaltung Richtung Entenwerden wird auf konsequente Verkehrstrennung gesetzt. Der Elberad- und Wanderweg soll schließlich einer der schönsten Rad- und Skatestrecken Hamburgs werden.