Rockiges & Verse
Mutiger Mix für Charity
Es muss nicht immer die glanzvolle Gala sein, wenn Promis ihre Portemonnaies zücken, es kann auch ein ganz normaler Mittwoch sein, dass ganz normale Leute mal eben 1.100 Euro für einen guten Zweck locker machen. So geschehen am 9. April, als gut 110 Zuhörer sich auf ein Abenteuer aus Laut und Leise einließen.
Im angesagten Club 20457 in der Osakaallee spielte die erste HafenCity-Rockband „NormalNull“ sich die Finger an Bass, Gitarre und Drums wund, um gemeinsam mit dem Poeten Kai Berrer, der Humoriges und Nachdenkliches aus eigener Feder vortrug, dem Verein „Allianz für die Jugend e.V.“ mit einer erklecklichen Summe zu helfen. Mit dem Geld fördert der gemeinnützige Verein in Zusammenarbeit mit Dunkelziffer e.V. ein Präventionstheaterstück gegen sexuelle Übergriffe unter Jugendlichen. „Das Projekt richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse. Mit dem Theaterstück sollen Jugendliche ermutigt werden, „Nein“ zu sagen, sobald sie sich genötigt und bedrängt fühlen. Mit dem Theaterstück wollen wir bis zu 130 Jugendliche erreichen“ beschreibt Conceicao Feist, Geschäftsführerin von Allianz für die Jugend, die Verwendung der Spenden. Die Band, Club-Inhaber Toni sowie Poet und Gründer von Allianz für die Jugend e.V. Kai Berrer verzichteten auf Honorar und Raummiete, so dass die Eintritts-Spenden zu einhundert Prozent den Jugendlichen zu Gute kommen.
Seinem Hobby Gedichteschreiben frönt Kai Berrer, jetzt Ruheständler und bis Ende des Jahres Niederlassungsleiter der Allianz im Nordwesten Deutschlands, bereits seit 20 Jahren. Seine humorigen, aber auch nachdenklichen Verse wird er vielleicht als Buch herausgeben: „Ich bin ja erst seit drei Monaten im Ruhestand und muss erst mal einen Verlag suchen“. Seit November des letzten Jahres sind sie schon mal online und in der Print-Ausgabe der HafenCityZeitung zu finden.
Die Rockband „NormalNull“ probte für ihren ersten öffentlichen Auftritt mit Hingabe. Vor Konzertbeginn zeigte sich Bassisit und HafenCityZeitung-Herausgeber Michael Klessmann ganz cool: „Wir sind sicher, daher kein Lampenfieber“. Sänger und Gitarrist Hendrik Dobbertin ist in der HafenCity auch kein Unbekannter, hat er doch sein Immobilienbüro am Großen Grasbrook und war jahrelang Kolumnist bei der HafenCityZeitung. Andreas Gatzow hämmerte auf die Drums und konnte begutachten, was er mal in seinem Beruf als Bauingenieur plante: das Übersee-Quartier. Als Special-Guest sprang Frank Engelbrecht, der sympathische Pastor der Katharinen-Kirche, auf die Bühne, öffnete seinen berühmten Mundharmonika-Koffer mit 24 verschiedenen Instrumenten und rockte das Publikum. „Ich kann leider nur bis zur Pause bleiben. Ostern steht vor der Tür und ich habe noch viel vorzubereiten“, entschuldigte sich Engelbrecht, bevor er nach Hause eilte, um die 24 Stunden lange OsterKulturNacht vorzubereiten.
Die erste Veranstaltung „Rock meets Poetry for Charity“ hinterließ bei den Akteuren und Zuhörern ein gutes Gefühl: „Bei den tollen Rückmeldungen und dem Applaus, den wir heute bekommen haben, denken wir über eine Fortsetzung nach“, kündigt Conceicao Feist an. Inzwischen steht der Termin auch schon fest: Der 4.September – wieder im Club 20457