Salzburg die Zweite

Locker auf der Treppe
Locker auf der Treppe
Coshiva unplugged in der Neustadt

Eine entzückende Frau und eine entzückende Stimme, das ist Coshiva, eine sympathische Österreicherin, die 2009 den Austrian Newcomer Award gewann und mit ihren Songs jetzt Hamburg und die Welt erobern will. Am Donnerstag, 4. November, gab sie unplugged, unterstützt von Bela Brauckmann an der Cajon, ein kleines intimes Konzert im Foyer der Schiffsbank in der Katharinenstraße. Veranstalter Markus Riemann vom klub.k holte die Salzburgerin mit der frischen Stimme zu ihrem fünften Hamburger Konzert. „Ich bin wahnsinnig gern in Hamburg“ bekennt die Salzburgerin, die jetzt in Wien lebt. „Ich habe mit meinen österreichischen Wurzeln den Norden ins Herz geschlossen, weil hier die Menschen so offen, freundlich und Musik interessiert sind.“

Auf dem Stuhl mit Gitarre
Auf dem Stuhl mit Gitarre
Coshiva, mit bürgerlichem Namen Daniela Wimmer, hat bereits im zarten Alter von zwei Jahren angefangen, auf Papis Klavier zu klimpern, bekam mit sechs dann Musikunterricht und  begleitet sich am Klavier und Gitarre. Während ihres Multimediaart-Studiums veröffentlichte sie ihr erstes Album und arbeitet jetzt an ihrem dritten. „Ich habe in den letzten Tagen allein drei Lieder geschrieben, so sehr inspiriert mich Hamburg, selbst gestern beim Rad fahren.“ Weil es seit Tagen Dauerregen gab, hätte man nach dieser Aussage eher etwas Gedämpftes erwartet, aber nein, dieses taufrische Lied kam fast wie ein Westernsong sehr fröhlich und temperamentvoll daher.

Am Klavier
Am Klavier
Während ihres Konzertes zeigte sie von fröhlichen Sommersongs bis schwermütigen Blues eine enorme Bandbreite selbst geschriebener Songs und stellte dem Publikum natürlich auch ihren in Österreich gefeierten Nummer-Eins-Hit „The Butterfly“ vor, minimalistisch dargeboten mit Gitarre und Cajon. Um den großen Erfolg dieses in Deutschland noch unbekannten Songs wertzuschätzen, hätte man sich den Sound ihrer österreichischen Band dazu gewünscht. Aber das lässt sich unter www.coshiva.com nachholen und dann versteht man, warum das Lied im Ohr hängen bleibt, denn das Schiffsbank-Foyer bot leider nicht die entsprechende Akustik, besonders bei den Interpretationen am Klavier, um die Lieder sauber zu hören. Aber Riemann, immer auf der Suche nach neuen ungewöhnlichen Locations, wird sich eh’ von dem zur Zeit leerstehenden Gebäude verabschieden, denn Anfang nächsten Jahres wird das Haus zur Baustelle

Und mit Begleitung
Und mit Begleitung
Zum ersten Mal kam Coshiva – „der Name ist ein Kunstwort, das mir melodisch gefiel“ –  vor eineinhalb Jahren nach Hamburg. Jüngst spielte sie im Carls, im Stageclub, beim Duckstein-Festival und auf der CSD-Gala in den Fliegenden Bauten. Wünschen wir Coshiva, dass sie so nachhaltig anerkannt wird wie ihr Landsmann Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl-Petz – besser bekannt als Freddy Quinn.

Coshiva hätte man gern eine proppevolle Hütte gewünscht, denn ihre Songs sind eingängig und machen gute Laune. Und Markus Riemann vom neu gegründeten klub.k, der sich das kulturelle Miteinander von HafenCity und Neustadt auf die Fahnen geschrieben hat, hätte man auch mehr Besucher für seine Kasse gewünscht. Das lässt sich nachholen: Am 9. November lädt er ein zur Kabarettrevue in St. Katharinen, am 20.11. zum Jazz mit den Susan Weinert Trio und am 26.11. zum Chanson-Dinner für 25 Euro. Im Dezember ist ein Weihnachtsmarkt in der Neustadt in Planung.