Salzburger Lockerln im Carls
Meckern gibt es nicht
Eigentlich müsste man dem Carls Kultursalon auch mal eine negative Kritik ins Hausbuch schreiben – Zeit wird es immerhin, es kann ja nicht sein, dass es immer nur super ist. Doch auch mit Coshiva und deren CD-Release-Konzert im Salon Privé gab es wieder keinen Anlass zu meckern. Wenn es überhaupt Grund zu ein wenig Nörgeln gab, dann über den Produzenten der Salzburgerin, der die offiziellen Konservenstücke doch ziemlich am Mainstream orientiert plattmischt. Glücklicherweise saß dieser aber im Carls nicht am Mischpult und so kamen die Gäste in den Genuss der puren, nicht durch den Harmonizer geschickten Stimme von Daniela Wimmer – so der bürgerliche Name von Coshiva. Und die erinnerte so gar nicht an Norah Jones, sondern eher an die durch die Eurovisions-Siegerin Lena einem breiterem Publikum bekannt gewordene Adele.
Die auf der CD poppig klingenden Stücke konnten das Minimal-Set bestehend aus wechselseitig gespielter Gitarre und Klavier gut ab. Am Klavier wirkte die 1977 geborene Österreicherin aber sehr viel sicherer als an der Gitarre. Ursache war vielleicht die nach eigener Aussage ungewohnte Nähe zum Publikum im Carls. Diese ließ sich am Klavier ausblenden, auf Tuchfühlung mit Gästen an der Gitarre aber nicht. Hier gibt es im Umgang mit Bühne und Gästen dann auch noch Lernpotenzial für Coshiva, wenn sie abseits von Fans auch Neugierige dauerhaft begeistern möchte.
Dazu hat sie Anfang November gleich ein zweites Mal gleich in der Nähe der HafenCity Gelegenheit. In der nicht minder intimen Atmosphäre des Klub K im Steckelhörn gibt es am 4.November ein weiteres Konzert der Österreicherin zu hören und zu sehen. Eine gute Gelegenheit ihren Lernerfolg bis dahin zu kontrollieren. Klingt jetzt schlimmer als es gemeint ist, denn musikalisch gab es nichts auszusetzen. Einfach sich selbst etwas Gutes tun und den Klub K unterstützen.
Und wer Coshiva unterstützen will kann dann sicherlich auch die CD für den dann schon näher rückenden weihnachtlichen Gabentisch erwerben. Die gibt es übrigens schon seit 2008 in Österreich zu kaufen, aber erst jetzt in Deutschland. Das nächste Konzert im Carls ist dann am 21.November. Dann spielt mit Eva eine Blankeneserin aus New York. Vielleicht klappt es dann ja mal mit einer schlechten Kritik – wahrscheinlich ist es aber nicht.
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