Schifffahrt 4.0

Unbemannte Schiffe, intelligente Bordsysteme: Auf dem Maritime Future Summit am 5. September loten hochkarätige Branchenvertreter die Zukunft der Schifffahrt aus. Die Digitalkonferenz der SMM findet zum ersten Mal statt.

Cyberships: Was für viele nach Science Fiction klingt, wird in der maritimen Wirtschaft längst diskutiert. Low-Crew und No-Crew-Konzepte elektrisieren die Branche, erste Tests mit unbemannten Schiffen finden schon statt. „Visionäre Ideen bringen die Menschheit weiter – das gilt auch für die maritime Wirtschaft. Mit dem ‚Maritime Future Summit’ geben wir den Akteuren auf der SMM Raum, das bisher Undenkbare zu denken“, sagt Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH. Der Maritime Future Summit feiert am 5. September 2016, dem Vortag der SMM-Eröffnung, Premiere. Unter der Moderation von Prof. Dr. Ing. Volker Bertram von der World Maritime University diskutieren hochkarätige Experten in zwei Panels die Themenschwerpunkte „Schiffe bauen für die Zukunft“ und „Digitalisierung und Automatisierung“. Der CEO von DNV GL Maritime, Knut Ørbeck-Nilssen, spricht in seiner Keynote über Mega-Trends, die die maritime Zukunft gestalten. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten tragen neue Technologien dazu bei, die Industrie zu stärken“, sagt Ørbeck-Nilssen. Auf dem Maritime Future Summit machen sich Software-Experten und Manager führender Hersteller von Antriebs-technologien Gedanken über die großen Branchentrends. Mitveranstalter und Medienpartner ist das renommierte Schifffahrtsmagazin „HANSA“. Tickets für den Maritime Future Summit sind ab sofort mit Frühbucher-rabatt für 350 Euro unter www.smm-hamburg.com/programm erhältich.

 

Schiffbau: Wie die Schiffe der Zukunft aussehen

Höchstmögliche Effizienz spielt auch bei den Schiffsentwürfen für die Zukunft die entscheidende Rolle. Paolo Tonon, Chef von Maersk Maritime Technology (MMT), erläutert die „Maersk-Vision“. MMT ist so etwas wie die Zukunftswerkstatt der weltgrößten Containerreederei. Mehr als 140 Ingenieure arbeiten hier permanent an der Verbesserung der fahrenden Flotte und entwickeln Innovationen für künftige Schiffe.

Wie sich Schiffe mithilfe von Computertechnik besser designen und bauen lassen, zeigt Dennis Morais, Cheftechniker von SSI. Das kanadische Unternehmen ist unter anderem für seine Software „ShipConstructor“ bekannt. Seinen Beitrag zum Maritime Future Summit hat Morais mit „Vision 2030“ überschrieben – gemäß dem Anspruch von SSI, die Dynamik der innovativen Computerbranche in die traditionsreiche maritime Wirtschaft einzubringen. Um High-Tech geht es auch bei Mary Etienne, Business Development Director beim Computerhersteller Dell. Die Expertin untersucht, inwieweit zukunftssichere Technologien wie das Internet der Dinge für die maritime Wirtschaft taugen.
Innovationstreiber Digitalisierung und Automation

Die Experten sind sich einig: „Smart Shipping“ und „Big Data“ sind die wichtigsten Bausteine für die Schifffahrt von morgen. Design, Routing, Trimmung, Wartung, Management –  nur mit der perfekten Vernetzung zwischen der Flotte und den landseitigen Strukturen werden Unternehmen in Zukunft erfolgreich sein.

Wie sich mit moderner Antriebstechnik die Effizienz von Schiffen nachhaltig steigern lässt und welchen Systemen die Zukunft gehört, erläutert Matthias Schulze, Chef der maritimen Sparte des Technologiekonzerns Siemens. Willie Wagen, Director Market Innovation beim finnischen Schiffsmotoren-Hersteller Wärtsilä, sieht die Branche an einem historischen Wendepunkt –und beschreibt, mit welchen Konzepten Wärtsilä die Industrie auf ihrem Weg in eine neue Ära begleitet.

In seinem Schlusswort klopft Carsten Wiebers, Global Head of Maritime Industries bei der KfW IPEX Bank, die modernen Technologien auf ihre Umsetzbarkeit ab. „Where would I place my bets?“ Die Antwort auf diese Frage ist gerade aus dem Munde eines Bankers spannend – denn am Ende entscheiden auch die Finanzierungsmöglichkeiten darüber, welche Visionen Wirklichkeit werden.

 

Das Thema Digitalisierung zieht sich wie ein roter Faden durch die diesjährige SMM – so stellen führende Klassifikationsgesellschaften und Softwareanbieter maßgeschneiderte Lösungen zur Optimierung des Schiffsbetriebs vor. Mehr Effizienz und eine bessere Umweltbilanz stehen auch im Fokus der Aussteller in Halle A5, die unter der Überschrift „Green Propulsion“ dem Thema innovative Antriebstechnologien gewidmet ist.