Schlüpfer zu Weihnachten – das Eding-Testament

Die Hamburger Jungfer Johanna Margaretha Eding hinterließ der Hauptkirche St. Jacobi nach ihrem Tod im Jahr 1762 850 Courantmark – auf heutige Verhältnisse umgerechnet
mehrere hunderttausend Euro. Das jedoch unter einer Bedingung: Von den Zinsen sollen jedes Jahr „Unterkleider“ für bedürftige Frauen gekauft werden. Und das, „solange die Sonne scheint und der Wind weht“ – so das Testament.
Hauptpastorin und Pröpstin Astrid Kleist dazu: „Ich bin fasziniert von dieser Frau, die es schaffte, vor Jahrhunderten ein Testament aufzusetzen, was noch heute Gültigkeit hat. Und mit ihrer Bestimmung, dass den Frauen ein sprichwörtliches „letztes Hemd“ zukommen soll, hält sie uns im Gedächtnis, für die Bedürftigen unter uns Sorge zu tragen und sie mit dem, was sie brauchen, zu versorgen.“
Deswegen hat sie in diesem Jahr persönlich dafür gesorgt, dass bedürftige Frauen der Amalie-Sieveking-Stiftung sowie obdachlose Frauen über den Verein „Herz As“ neue Wäschegarnituren erhielten, welche von C&A gestiftet wurden. Die Übergabe fand im Advent zusammen mit dem Rechtsanwalt Prof. Dr. Matthias Scheer, dem Vorsitzenden der Stiftung „Johanna Margaretha Eding Testament“, in Räumen der Amalie-Sieveking-Stiftung statt. Die Wäschegarnituren fanden großen Anklang – und so wird auch im nächsten Jahr der Letzte Wille der Jungfer weitergeführt werden.