Scholz: Hamburg verliert mit Egbert Kossak einen Visionär und Patrioten
Zum heute bekannt gewordenen Tod des ehemaligen Hamburger Oberbaudirektors Egbert Kossak erklärt der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz: „Ich bin über den Tod von Egbert Kossak sehr traurig. Mit ihm verlieren wir einen bedeutenden Stadtentwickler. In den beinahe zwei Jahrzehnten seines Wirkens als Oberbaudirektor hat er das moderne Hamburg tief geprägt.
Als er 1981 sein Amt antrat, hieß es, die City sei tot. Als er 1999 in den Ruhestand ging, hinterließ er eine unter anderem durch das Passagenviertel lebendigere Innenstadt, die angelegte Perlenkette entlang des Elbufers, eine attraktive Fleetinsel, auf der Arbeiten und Wohnen nebeneinander Platz fanden. St. Georg, St. Pauli, Ottensen und das Schanzenviertel waren zu begehrten Wohngegenden geworden. Und in Allermöhe war ein neuer Stadtteil entstanden, der in vielem als vorbildlich gelten darf.
Egbert Kossaks wichtigstes Vermächtnis ist die Hinwendung zum Hafen, nachdem sich die Stadt über Jahrhunderte an Alster und Wallring orientiert hatte. Er betrachtete Hamburg mit dem klaren Blick des virtuosen Architekten und dem liebenden Auge des waschechten Hamburger Jung. Er kannte jeden Winkel seiner Heimatstadt und sah zugleich ihre großen Entwicklungslinien. Er war Visionär und Patriot. Legendär sind seine Flüge über die Stadt, mit denen er sich in vor-digitalen Zeiten ein wirklichkeitsgetreues Gesamtbild machte. Legendär ist aber auch die feste Verankerung seiner Arbeit im Lebensalltag der Hamburgerinnen und Hamburger. Die moderne Großstadt sollte für ihn eine ‚Stätte der sozialen Sicherheit und der gesellschaftlichen Bindungen‘ sein.
Die Freie und Hansestadt Hamburg ist heute dank Egbert Kossak urbaner, lebendiger und architektonisch unverwechselbarer. Wir werden ihn sehr vermissen. Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Freunden.“