Shortcuts vom Wochenende
Erste Blicke durchs Fenster sind durchaus verheißungsvoll. Das „Espression by Lavazza“ im S-Kai an den Magellan-Terrassen wird bestimmt keinen Preis für einen besonders einfallsreichen Namen bekommen, aber was soll es, die Bar Riva ging auch lange Zeit als das Pascucci durch. Das Interieur ist zumindest vielversprechend und mit seiner strategisch günstigen Lage an der Bushaltestelle auch schnell Freunde finden. Am 12.November sollte es soweit sein, doch schon am Sonntag konnte man schon einmal probieren.
Ein Begriff bürgert sich ein. Im Zuge der Diskussion und der Suche nach Rückzugsräumen für Künstler rückt das Gebiet hinter der ehemaligen Pfeilerbahn ins Zentrum des Interesses. Klausmartin Kretschmer, Investor mit sozialem Gewissen und Gespür für Störgrundstücke hat schon frühzeitig das Potential des Geländes zwischen Oberhafenkantine und Brandshofer Deich erkannt und sich rechtzeitig an den beiden Enden Grundstücke gesichert. Auch in den noch der Stadt gehörenden Bahngebäuden gibt es schon Brückenköpfe von ihm. Er prägte den Begriff Oberhafencity und wirbt inzwischen weltweit für dieses Gelände. Eine von der BSU(Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt) in Auftrag gegebene Studie beschäftigt sich jetzt mit Flächen, die für die Besiedelung durch Künstler geeignet sind, und die Oberhafencity steht ganz vorne an. Hier gibt es mit Sicherheit demnächst viel zu berichten.
Der Schlepper Fairplay VIII, der seit einigen Monaten im Sandtorhafen seine feste Bleibe gefunden hat, hat jetzt auch wie alle anderen Schiffe der Stiftung Hamburg Maritim einen Betreiber-Verein. Rund 50 Freiwillige haben sich zusammengefunden, um das gute Stück zu hegen und zu pflegen, darunter auch Menschen aus der HafenCity. Ab Frühjahr sollen auch Gästefahrten unternommen werden. Zuletzt fuhr die Fairplay VIII in Wismar, da für die großen Schiffe in Hamburg die Maschinenleistung des 1962 gebauten Schleppers nicht mehr ausreichten. Jetzt soll der Schlepper zum Beispiel bei der Überführung der Schaarhörn vom Sommerliegeplatz Norderelbstraße in das Winterquartier im Traditionsschiffhafen helfen.
Im Meßmer Momentum sind von Meßmer-Chef Jochen Spethmann 15 Botschafter für den Tee ernannt worden, die vorher durch eine Jury aus hunderten Bewerbern ausgewählt worden sind. „Unsere Tee-Botschafter sind Menschen, die voller Leidenschaft für Tee sind und die die besonderen Momente, die sich mit Tee erleben lassen, zu inszenieren wissen“, erklärt Jochen Spethmann, Vorstandvorsitzender der Laurens Spethmann Holding AG & Co. KG, zu der die Marke Meßmer gehört.
Viele Hamburger Museen arbeiten nicht kostendeckend und stecken in der Schuldenkrise. Darunter auch viele Häuser im Dunstkreis der HafenCity und Speicherstadt. Das Auswanderermuseum Ballinstadt ist dabei im Moment der Kandidat, dem das Wasser bis zum Hals steht. Das „Aus“ kann noch im nächsten Frühjahr kommen. Doch auch um die Museen direkt in der Nähe ist es nicht gut bestellt. Nicht immer sind die Finanzen der Auslöser für eine Krise. Das Speicherstadtmuseum zum Beispiel, wie auch die kleinen Museen in Block L, kämpfen im Moment um ihre Räumlichkeiten, das Internationale Maritime Museum um seine Außengestaltung, das Hafenmuseum braucht Geld, und und und. Gerne wird mit dem Finger auf andere gezeigt, doch die Probleme sind vielschichtig.
Direkt hinter Kolle-Rebbe gibt es Nachwuchs auf der ohnehin schon vielfältigen Szene der Agenturen in der Speicherstadt und HafenCity. Anfang 2010 startet Brawand-Rieken als Full-Service-Agentur im alten Zollhaus am Zollkanal. Die Gründer Peter Brawand und Torsten Rieken haben sich mit 20 Mitarbeitern bei der BBDO-Tochter Economia abgesetzt und machen jetzt allein weiter. BBDO hatte beschlossen Economia nicht weiterzuführen. Zu den Kunden, die dem Team folgen gehören unter anderem Hilcona, Rügenwalder und Fressnapf.