Sprung über die Elbe
20 Menschen trafen sich Sonntag, dem 6.September 2009, zur Fahrt über die Elbe mit dem Wunsch auch auf diese Weise – wie einen Monat zuvor die Spuren Suchenden auf dem Katharinenweg – eine spürbare Verbindung zwischen den Stadtteilen Altstadt, HafenCity, sowie den Elbinseln Veddel und Wilhelmsburg zu schaffen. Die InitiatorInnen waren die Stadtmission, die‚Brücke – Ökumenisches Forum HafenCity’ und die Sonderpfarrstelle zur IBA und IGS. An sieben Stationen auf dem Weg wurde die Radlergruppe erwartet, begrüßt und informiert über die besondere Lage und Entwicklung der Orte und die Geschichte der Menschen dort, über ihre Leiden und Visionen und über die aktuellen Projekte, in denen ihre Hoffnungen Gestalt gewinnen. Jeder dieser Orte ist auf spezielle Weise an der Entwicklung der Stadt Hamburg beteiligt. Die Fahrradtour machte ihre Verbundenheit deutlich.
Eine Vision von Christen aller Konfessionen verwirklicht sich in der Ökumenischen Kapelle in der HafenCity: das Projekt „Brücke“ von 18 Hamburger Kirchen als ein noch provisorischer Ort für tägliches Gebet, christliches Leben in einer Gemeinschaft, Begegnung in Kunst und Gesprächen über aktuelle Fragen aus der Perspektive des Glaubens und Lebens, offen für alle BesucherInnen und BewohnerInnen der HafenCity. Die Mitglieder des Laurentiuskonvents stellten sich und die Ökumenische Kapelle vor und luden ein zum Gebet.
Wie wertvoll die Würdigung einer leidvollen Geschichte des Ortes für heutige Menschen ist, wurde in der Ballinstadt auf der Flussinsel Veddel deutlich. Dieser Museumsort regte zum Gespräch darüber an, wie die historische Erinnerung an Auswanderung, Flucht und Migration das Bewusstsein für aktuelle gesellschaftliche Fragen schärft. Pastor Steffen Kühnelt aus Veddel schilderte das friedliche Zusammenleben der Gruppen unterschiedlicher Kulturen auf der Veddel. Die Menschen dort haben große existenzielle Risiken auf sich genommen, um ihr Heimatland zu verlassen, setzen ihre Arbeitskraft in Hamburg ein und suchen ihre Identität zu wahren. Die Kirchen initiieren und schaffen Orte und Anlässe für Begegnung und Miteinander der verschiedenen Kulturen.
Frau Astrid Christen von der Initiative Fahrradstadt Wilhelmsburg berichtete von hartnäckigem bürgerschaftlichem Engagement, mit dem um die notwendige Beachtung der Lebensbedürfnisse der dort lebenden und arbeitenden Menschen gerungen wird: eine gute Bildung, ein Schwimmbad, Anerkennung als spezifische Fahrrad-Region für die Gesundheit der Menschen und der Natur. Die internationale Gartenschau (IGS) und die internationale Bauaustellung (IBA) im Jahr 2013 auf Wilhelmsburg lenken viel Aufmerksamkeit und Geldströme auf die Gestaltung einer besseren Infrastruktur auf diese besondere Insel, die oft als Hinterhof Hamburgs wahrgenommen worden ist. Die Vision eines attraktiven großen Ortes der Begegnung aller Religionen ist für Wilhelmsburg auf der IGS in Planung.
Pastorin Corinna Peters-Leimbach, Pastorin aus Wilhelmsburg und Mitinitiatorin der Tour gab den Pilgerfahrern mit einem blauen Band am Lenker an jeder Station einen Gedanken mit auf den Weg als symbolisches Leitmotiv: das Erkennungszeichen war Bild für den blauen Elbestrom und für den alle Gebiete überspannenden Himmel, mit Knoten für die Begegnungen zwischen den Menschen und den Orten, die die Beziehungen über die Ufer der Elbe lebendig halten wollen.
Brücke – Ökumenisches Forum HafenCity
Laurentiuskonvent
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