Tag der Menschenrechte in der Ökumenischen Kapelle
Auch der Klimawandel verletzt Menschenrechte
Vom gerade tagenden Weltklimagipfel in Kopenhagen waren zwei Klimazeugen aus Indien angereist, um darauf aufmerksam zu machen, dass Menschen weltweit im Kampf für ein menschenwürdiges Klima in gleichem Maße betroffen sind. „Hier geht es nicht um milde Gaben für den Süden, sondern um unser aller Überleben“, so der Tenor des Beitrags von Siddarth D'Souza.
„Es geht um einen Wechsel der kulturellen Brille, darum, Mauern in unseren Köpfen und Herzen niederzureißen“, erkläre Ali Fathi vom Eine-Welt-Netzwerk Hamburg den Besuchern der Ökumenischen Kapelle in der HafenCity. Am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, hatte die Ökumenische Arbeitsstelle des Ev.-Luth. Kirchenkreises Hamburg-Ost unter dem Motto „MigrantInnen kommen zu Wort“ von 10.30 bis 16 Uhr zu einem abwechslungsreichen Programm eingeladen, um die vor 61 Jahren von der UNO verabschiedete Erklärung der Menschenrechte mit der Hamburger Wirklichkeit 2009 zu vergleichen. Ali Fathi setzt sich dafür ein, Integration als Teilhabe zu verstehen, als gesellschaftlicher Prozess, in den alle Menschen ihre unterschiedlichen kulturellen Schätze einbringen können. Er beruft sich dabei auf Artikel 1: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten.
‚Koofra‘, eine weitere an der Menschenrechts-Aktion beteiligte Gruppe, informierte über das Engagement für Frauen und Mädchen, die durch Frauenhandel massiv in ihren Menschenrechten verletzt werden. Die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen kam extra in die HafenCity , um ihre Unterstützung für die Koordinierungsstelle gegen Frauenhandel zu zeigen.
Klaus Täger, Mitorganisator aus der Ökumenischen Arbeitsstelle Hamburg-Ost, erzählte von eigenen Erfahrungen mit Kirchenasyl und konnte damit ähnlich drastisch wie ein Freiwilliger vom Café Exil und zwei Vertreterinnen von „Mujeres sin fronteras“ schildern, wie gefährdet die Menschenrechte auf Bewegungsfreiheit und Asyl in Deutschland sind.
Der Aktionstag wurde durch Andachten zu „Menschenrechten im Stundentakt“, eröffnet von Pröpstin Margit Baumgarten, durch Musik von den Straßenmusikern von „Rock die Straße“ und einem Mittagstisch der Rathauspassage abgerundet. Er fand in Kooperation mit der „Brücke – Ökumenisches Forum HafenCity“ statt und wurde von Pastorin Antje Heider-Rottwilm mit einem Segensgebet abgeschlossen. Die Ökumenische Arbeitsstelle Hamburg-Ost möchte so an einem öffentlichkeitswirksamen Ort den Menschenrechten und Menschen, die in ihren Rechten verletzt werden, Gehör verschaffen. Eine Fortsetzung im nächsten Jahr ist schon jetzt geplant.