Tagebuch eines aussergewöhnlichen Katers

Jimmy
Jimmy

Die HafenCity Abenteuer des Jimmy F.

Was bisher geschah: Jimmy wurde vor vielen Jahren an einem wunderschönen warmen und sonnigen Maitag geboren. Jedes Jahr backt MaMa für ihn einen leckeren Geburtstagskuchen aus frischem Lachs und leckeren Nordseekrabben. In diesem Jahr musste er zehn Geburtstagskerzen auspusten, bevor er sich gierig auf die Leckerei stürzen konnte. Aufgrund einer bewährten und langjährigen Praxis vertritt Jimmy die Auffassung, dass er einen rechtlich durchsetzbaren Anspruch auf Geburtstagsgeschenke hat.

Zum wiederholten Mal durchsuche ich die gesamte Wohnung. Ich suche gezielt die vielen Pakete, die MaMa zu meinem Ehrentag eingepackt hat. Es kann doch nicht sein, dass ich dieses Jahr nur den Geburtstagskuchen bekomme. Ohne Spuren zu hinterlassen, öffne ich den Schrank im Flur. Darin versteckt MaMa ( Abk. für Mach Mal schnell den Napf voll, ich habe Hunger) nicht nur ihre Schuhe und Handtaschen, sondern auch die Einkaufstaschen, die sie an mir vorbei in unsere Wohnung schleppt. Unauffällig knabbere ich alle Tüten an und öffne mit meiner Lieblingskralle die Pakete. Sorry! Hätte ich Daumen könnte ich sicherlich noch subtiler vorgehen. Sie sollten mein Gesicht sehen, als ich feststellte, dass in diesem Schrank sich nichts halbwegs als Geburtstagsgeschenk für mich eignete. Gedemütigt und traurig liege ich auf dem Balkon und grübele darüber nach, was ich bitte wieder falsch gemacht haben soll. Stunden später komme ich zu der Erkenntnis, dass zwischen der Frau, die mich nicht zu schätzen weiß und mir erneut eine „Konfliktsituation“ besteht. Das weiß ich so genau, weil die Tier-Mensch-Therapeutin, der wir monatelang gegen eine geringfügige Gebühr unsere Sorgen erzählt haben, es so nannte. Oh Schreck! Beim letzten Mal musste ich stundenlang um MaMa herum laufen und schnurren, damit sie mich wieder lieb hat. Und was noch schlimmer war: ich durfte wochenlang die Kreditkarte nicht mehr benutzen. Einer solchen Situation will ich mich nicht mehr aussetzen. Ich packe meine Koffer, nehme den verbliebenen Vorrat an Salamistangen, schnappe mir MaMas Kreditkarte und verlasse die HafenCity mit dem letzten Bus, der hier noch fährt. Tage später stehe ich völlig erschöpft vor der Tür von MaMas Schwester. Diese nette Frau wird sicherlich die drei Strafzetteln für meine Schwarzfahrten übernehmen und mir die angemessene Aufmerksamkeiten geben, die ich verdiene. Hier ziehe ich jetzt ein und kehre nie wieder zurück. Machen Sie es gut! Schnurr…(JF)