The last Mile – das letzte Stück des Weges

The Handsome Flyboy 1979 (Foto: Barbara McQueen)

Europapremiere mit Fotos vom „King of Cool“ im Automuseum PROTOTYP

Entgegen der lokalen Wahrnehmung ist die HafenCity nicht arm an kulturellen Veranstaltungen und Orten, an denen Kultur geboten wird. Dutzende von Galerien, Festivals und Veranstaltungen machen es häufig sogar eher schwer, alle Angebote wahrzunehmen. Darunter gibt es vieles, was eher belanglos ist und nur schwerlich überregionale oder sogar internationale Bedeutung erlangt. Und einige Schwergewichte, die sich nach und nach einen weit über Hamburg hinausreichenden Ruf erarbeiten und Menschen in die HafenCity ziehen. Ein ganz besonderes Highlight wird eine Ausstellung von Ende September bis Dezember im Museum PROTOTYP an der Shanghaiallee sein. Die Galerie Goethel und die Gesellschaft für biografische Kommunikation haben etwas geschafft, an dem sich schon viele Ausstellungsmacher die Zähne ausgebissen haben. Mit „Steve McQueen – The Last Mile“ kommen private Fotografien der Schauspieler-Legende nach Hamburg, aufgenommen von seiner Ehefrau Barbara.

The Last Mile 1978 (Foto: Barbara McQueen)

Die 35 ausgewählten Fotografien werden erstmals in Europa gezeigt, selbst die sonst eher öffentlichkeitsscheue Barbara McQueen kommt zur Ausstellungseröffnung. Gezeigt werden Bilder, die in den letzen Jahren des Schauspielers in privaten Situationen aufgenommen worden sind. In den 1960er und 1970er Jahren zählte McQueen mit seinen Filmen „Die glorreichen Sieben“, „Papillon“, „Bullitt“ und „Getaway“ zu den absoluten Kino-Magneten. Der Amateur-Rennfahrer und passionierte Sammler von Oldtimern – Autos und Motorräder – galt als ultimativer „King of Cool“. Noch heute sind seine Fotos weltweit in Werbekampagnen von Uhren-, Automobil- und Bekleidungsunternehmen zu finden. Barbara McQueen, damals noch Barbara Minty, lernte Steve McQueen 1977 kennen, war 24 Jahre alt und erfolgreiches Fotomodell. In den gemeinsamen Jahren lebten sie meist zurückgezogen auf einer Ranch in Ketchum, Idaho, und heirateten in seinem Todesjahr 1980. Noch heute lebt Barbara McQueen auf dieser Ranch. Sie war die einzige, die privat Fotos von ihm machen durfte, eine Bedingung, die sie folgenschwer am Anfang der Beziehung an Steve McQueen gestellt hatte. Die einzigartige Dokumentation dieser Beziehung zeigt den in der Öffentlichkeit bislang unbekannten „King of unCool“ und die „letzte Meile“ seines Lebens. 25 Jahre nach seinem Tod war es Barbara McQueen möglich, sich mit dem Sterben ihres Mannes – auch dokumentarisch – auseinanderzusetzen und die Fotos in einem Buch, das 2007 in den USA und 2010 in Deutschland erschien, zu veröffentlichen. Sie hat in den nur knapp dreieinhalb gemeinsamen Jahren in hunderten Fotos ihren Lebensgefährten für sich festgehalten, noch nicht wissend, dass die Zeit mit McQueen sehr endlich sein wird. Barbara McQueen war zu dem Zeitpunkt, als sie die Fotos von Steve McQueen machte, keine professionelle Fotografin, wenn sie auch durch ihren Modeljob mehr von Fotografie, Lichteinstellung und Motivauswahl wusste als andere. „Vielleicht berühren uns diese Aufnahmen deswegen“, so Jens Goethel, der die ausgewählten Arbeiten aus dem 2006 in Amerika erschienenen Buch „The Last Mile“ erstmals in einer Ausstellung in Europa präsentiert, „nicht nur, weil hierbei ein ganz persönliches Bild einer doch so coolen Hollywood-Legende gezeigt wird, sondern weil die Fotos auch etwas preisgeben von dem Menschen hinter der Kamera, von Barbara McQueen, die ihn in den letzten 3,5 Jahren begleitet hat und es erst 30 Jahre nach seinem Tod schafft, diese Fotos auch einer breiteren Öffentlichkeit zu zeigen.“

Präsentiert werden 35 Fotografien, Piezo-Pigment Prints auf Hahnemühlen Photo Rag Baryta 42 mal 60 Zentimeter, signiert, datiert, nummeriert, gerahmt.
Auflage 25
Die Arbeiten sind käuflich zu erwerben.