Theaterdonner im Oberhafen
2017 gibt’s mal wieder Festival
Nach dem Festival ist vor dem Festival, kann man in Hamburg getrost sagen, und irgendein Festival findet sich immer, das es in Hamburg noch nicht gegeben hat. Nächste Errungenschaft der Festivalsammelstadt Hamburg wird 2017 ein Theaterfestival sein. Und wo sonst als im Hafen sollte es stattfinden? Das Festival „THEATER DER WELT“, das als eines der bedeutendsten internationalen Festivals der darstellenden Künste in Deutschland gilt, wird im Jahr 2017 in Hamburg stattfinden. Hamburg hatte sich für das Eröffnungsjahr der Elbphilharmonie um die Austragung beworben und wird nun 2017 gleich zwei kulturelle Glanzlichter präsentieren können. Das Festival wird mit zahlreichen Theaterproduktionen aus allen Teilen der Welt einen einzigartigen Überblick über die Vielfalt des internationalen zeitgenössischen Theaters geben. Kolportierter und recht wahrscheinlicher Austragungsort ist unter anderem der Oberhafen als Gegenpol zur gerade eröffneten Elbphilharmonie. Der Ort der Pressekonferenz – die hanseatische Materialverwaltung im Oberhafen – spricht Bände. Hier stellten Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler, Joachim Lux, Amelie Deuflhard, Intendantin Kampnagel, und Thomas Engel, Geschäftsführer des Internationalen Theaterinstitutes, die neueste Errungenschaft im Hamburger Festivalhimmel vor. Amelie Deuflhard: „‚THEATER DER WELT‘ bietet die großartige Gelegenheit, ortsspezifische Projekte für den Hamburger Hafen mit internationalen Künstlern zu entwickeln. Dadurch wird man Hamburg neu erleben und künstlerisch erforschen können. Der Hafen wird nicht nur Kulisse für das Festival sein, sondern der Ort, mit dem sich die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler auseinandersetzen und für den sie spezifische Arbeiten kreieren. Gerade für solche Projekte hat Kampnagel eine große Expertise, die es gerne mit dem Thalia Theater teilt. ‚THEATER DER WELT‘ ist eine hervorragende Möglichkeit, gemeinsam mit vielen anderen interessierten Kunstorten beziehungsweise Künstlerinnen und Künstlern der Stadt, Projekte zu entwickeln. Im besten Fall wird ein großes, internationales, spartenübergreifendes Festival entstehen, für das sich unsere Partner aus Hamburg mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern verbünden, um ein stimmiges Programm zum Thema Hafen zu erarbeiten. Dass ein Staatstheater und ein freies Produktionshaus künstlerisch und kuratorisch für dieses Festival zusammenarbeiten, ist ein klares Signal dafür, dass sich die Theater für zeitgenössische internationale Formen und neue Produktionsweisen öffnen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit vielen anderen Kooperationspartnern in der Stadt, dem Hamburger Publikum und allen, die für das Festival anreisen werden, ein aufregendes Spektrum künstlerischer Positionen aus unterschiedlichen Kontinenten zu präsentieren.“ Finanziert wird das Festival zu zwei Dritteln durch die Stadt Hamburg und zu einem Drittel durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Darüber hinaus sollen noch weitere Fördergelder eingeworben werden. Thomas Engel gibt sich optimistisch und appelliert an das Erinnerungsvermögen der Hamburger: „Die Vielfalt der Sprachen der darstellenden Künste zu erleben und künstlerische Projekte als politische Positionen zu begreifen, das ist der Kern von ‚THEATER DER WELT‘, mit dem das ITI seine Arbeit einem großen Publikum vorstellt. Wir freuen uns, dass ‚THEATER DER WELT‘ an seinen Geburtsort zurückkehrt, an dem es sich als Fest des Welttheaters im kollektiven Gedächtnis Hamburgs verankert hat. ‚THEATER DER WELT‘ hat in Deutschland Pionierarbeit bei der Herausbildung der Weltoffenheit unserer Kultur geleistet und erfindet sich für jede Stadt, in der es gastiert, neu. Ein weiteres Festival, das seine Spuren im Oberhafen hinterlassen wird? Oder ein weiteres Festival, das mit dem Oberhafen etwas macht, ohne dass der Oberhafen etwas davon hat?