Tokyo ist auferstanden

Die für 370.000 Euro wieder neu aufgebaute Circle Line Barkasse Tokyo bei ihrer ersten Rundfahrt vor dem Internationalen Maritimen Museum Hamburg
Die für 370.000 Euro wieder neu aufgebaute Circle Line Barkasse Tokyo bei ihrer ersten Rundfahrt vor dem Internationalen Maritimen Museum Hamburg

Nach Brandanschlag wieder in Fahrt

Rund zweieinhalb Jahre ist es her, dass der neue Anleger „Maritimes Museum“ der Maritimen Circle Line feierlich eröffnet wurde. Seitdem führt der Rundkurs der markanten Barkassen auch in den Magdeburger Hafen und die Passagiere haben die Möglichkeit direkt am Internationalen Maritimen Museum auszusteigen.

Nun erlebte der Anleger einen zweiten Höhepunkt und festigt die Verbindung zwischen dem Betreiber der Linie, der Gregors GmbH und dem Internationalen Maritimen Museum. Dessen Vorstand Prof. Peter Tamm taufte am 24. Februar die Barkasse „Tokyo“ nach dem kompletten Umbau und gab damit den Startschuss für die Wiedereingliederung des fünften Schiffes der Gregors-Flotte in den Liniendienst.

Der Umbau war notwendig geworden, weil das Vorschiff der Barkasse „Tokyo“ in den frühen Morgenstunden des 24. Mai 2014 an den St. Pauli Landungsbrücken komplett ausbrannte. Trotz des schweren Schlages blickte Geschäftsführer Gregor Mogi nach vorn und ließ die traditionelle rote Hafenbarkasse aus den 50er Jahren in den letzten Monaten komplett reparieren und umbauen. Aus der „Tokyo“ wurde ein fast neues Schiff – aber auf altem Kiel.

Gregor Mogi immer in der roten Circle Line Weste
Gregor Mogi immer in der roten Circle Line Weste

Enge Beziehung zwischen Internationalem Maritimem Museum und Maritimer Circle Line

Tamm bezeichnete in seiner Taufrede Gregor Mogi als einen Freund des Internationalen Maritimen Museums, der mit seiner Maritimen Circle Line erfolgreich neue Wege gegangen sei. Er erinnerte an die Zeit, in der Barkassen die Werftarbeiter am frühen Morgen zu ihren Arbeitsplätzen fuhren oder die Seeleute von ihren Schiffen zum Landgang abholten und die heute fast ausschließlich zu touristischen Zwecken genutzt würden. „Hamburg ohne Hafenrundfahrt – das ist einfach undenkbar. Ohne Schaukeln auf der Elbe treffen unsere Gäste nicht auf das Lebensgefühl der Stadt. Und das ist nun einmal wasserdurchtränkt wie in keiner anderen Stadt Deutschlands.“ Tamm wünschte der „Tokyo“ immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und allzeit gute Fahrt – und natürlich seinem Museum viele Besucher, die mit der TOKYO den Anleger im Magdeburger Hafen ansteuern.

Gregor Mogi und Prof. Peter Tamm mit dem Flaschenhals nach dem erfolgreich zelebrierten Taufakt
Gregor Mogi und Prof. Peter Tamm mit dem Flaschenhals nach dem erfolgreich zelebrierten Taufakt

Wiederaufbau auf der Werft in Finkenwerder

Von Ende Juni 2014 bis zum Jahresende lag die „Tokyo“ in den Hallen der Felz Werft in Finkenwerder. Die Werftarbeiter entkernten die Barkasse in dieser Zeit komplett. Sie beseitigten alle Brandschäden und vergrößerten zudem das 65 Jahre Schiff in Länge und Breite um jeweils 1,50 Meter.

Die neuen technischen Daten

Länge: 18 Meter (vorher: 16,30 Meter)
Breite: 4,80 Meter (vorher: 3,4 Meter)
Max. Personenzahl: 130 (vorher: 73)

Modernisierte Bauteile: Bugstrahlruder, hydraulische Servolenkung, Toilettenanlagen, selbst- und fernauslösendes Dach (Persenning), Panorama-Glasdach, beidseitiger Zugang über das Heck – dabei wurde trotzdem der traditionelle Stil einer echten Hamburger Hafenbarkasse beibehalten. Auch das klappbare Ruderhaus (wichtig Rundumsicht für den Kapitän) ist nach alten Zeichnungen wieder erstellt worden.

Im Januar wurde die Barkasse zum ersten Mal zu Wasser gelassen. Inzwischen sind die Restarbeiten sowie der schicke Innenausbauten abgeschlossen. Bei der TÜV-Abnahme hat die Zentralstelle Schiffsuntersuchungskommission/Schiffseichamt (zSUK) in Mainz der Barkasse ohne Einschränkungen die Zulassung erteilt.

Die Barkasse wird jetzt wieder in der Circle Line und im Ausflugs- und Rundfahrtengeschäft eingesetzt.

„Hop-On Hop-Off” – Barkassenfahrt mit Landgang

Die Maritime Circle Line verbindet als einzige Linie und mit festem Fahrplan alle touristischen Highlights und Museen im Hafen auf einem Rundkurs. Dazu zählen das Auswanderermuseum BallinStadt, das Hafenmuseum mit seinen historischen Kaianlagen und Kränen, die neuen Elbarkaden, das Internationale Maritime Museum und der Traditionsschiffhafen in der HafenCity, die historische Speicherstadt, Miniatur Wunderland und Cap San Diego.

Seit dem Start 2007 hat sich die Linie mit den auffällig roten Barkassen in Hamburg etabliert. 2014 hat die Maritime Circle Line ihr Angebot als „Hop-On Hop-Off”-Prinzip auf dem Wasser inklusive Hafenrundfahrt-Live-Moderation in englischer Sprache erweitert.

 

 

PM/WN