Verkracht auf dem Dach?
Die Initiative Schulcampus fordert Platz für ein Bildungsnetzwerk in der HafenCity
Weiterführende Clusterschule oder Quartierszentrum für lebenslange Bildung? Pausenhof auf dem Dach oder Wohnungsbau auf dem Schulgebäude? Die Diskussion um die Bebauung des Baufeldes 77 geht weiter, denn die Initiative Schulcampus bringt neue Ideen in die Gespräche mit den zuständigen Fachbehörden ein.
Die aktuellen Vorschläge der Initiative und die Planungen der Stadtentwicklungs- und der Schulbehörde werden Thema des HafenCity Forums am 29. März sein (Seite 9) und können so einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Zur Erinnerung: die derzeitigen Planungen der Stadt sehen eine Teilung des Baufeldes vor. Darauf sollen dann einerseits Wohnungen entstehen, andererseits eine 7-zügige weiterführende Schule, die als sogenannte Clusterschule für rund 1.500 Schüler ein Gymnasium und eine Stadtteilschule beinhaltet. Infolgedessen steht weniger Platz für einen ebenerdigen Schulhof zur Verfügung. Der Hauptschulhof ist auf dem Schuldach vorgesehen. Dagegen wehrt sich die Initiative Schulcampus mit Unterstützung des Netzwerkes HafenCity seit Monaten.
Viele Gespräche wurden seither mit Fachbehörden und Politikern geführt. Nun erarbeitete die Initiative einen Vorschlag, der Form und Funktion durcheinander wirbelt. „Der Schulcampus Lohsepark soll aus Sicht des Stadtteils als Teil des Bezirks Hamburg-Mitte einer der Knotenpunkte für ein Bildungsnetzwerk sein. Es werden daher weitere Flächen innerhalb des Schulgebäudes oder auch in einem angeschlossenen „Haus des Engagements“ benötigt, um Räume für Vereine, Erwachsenenbildung, soziale Träger, für einen Lesesaal, eine Bibliothek oder weitere Bildungs- und Beratungs- oder auch Freizeit-Angebote zu schaffen“, so geht es aus einem Papier der Initiative hervor. Die Realisierung von Wohnraum in den oberen Stockwerken sei „…kein Hirngespinst“, erläutert ein Mitglied der Initiative und beruft sich auf einen Hochbau-Wettbewerb, der derzeit im Schönhof-Viertel in Frankfurt läuft und die Realisierung einer solchen Kombination als Private-Public-Partnership ermöglichen soll. Ob die Initiative damit überzeugen kann? Und was halten Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing und der Leiter des Amtes für Bildung Thorsten Altenburg-Hack von diesen Vorschlägen? Darauf dürfte es erste Antworten beim HafenCity Forum geben. CF