Von der Elbe zum Atlantic
HafenCity Zeitung goes Blauer Ball
„Titus, möchtest Du mal Porsche fahren?“ „Wo soll der denn hin?“, möchte der Hotelpage des Atlantics wissen. „In die Garage!“, antwortet sein Kollege. „Ach nö, nicht, dass ich den noch kaputt fahre …“ Titus lacht, greift sich den Schlüssel und schwingt sich dann doch noch in das schicke Auto. Währenddessen stehen wir am roten Teppich des Grandhotels an der Alster, denn am 2. April fand zum 14. Mal der Blaue Ball im Hotel Atlantic statt. Der Charity-Ball, dessen Erlöse auch in diesem Jahr dem Kinderkrebszentrum des UKE zugutekommen, wird von Günter und Marianne Ehnert und deren engagierten und erfahrenen Team organisiert. Und alles klappt wie am Schnürchen. Bei bestem Wetter flanieren 800 Gäste in Ballkleid und Smoking über den roten Teppich, und wir haben die Gelegenheit, die kleinen Geschichten am Rande zu verfolgen, während wir auf Promis warten.
Nicht nur wir: Auch der Hotelpage wird kurzerhand als Fotograf engagiert. Der rote Teppich ist in der Hansestadt Hamburg auch eine Art multikulturelle Kreuzung: Während die Gäste aus den Taxis und den VIP-Shuttles ins Hotel spazieren, wandert das bunt gemischte Volk von der Außenalster Richtung Hauptbahnhof. „Da hätten wir ja fast das erste Problem“, konstatiert der Page, als Hip-Hopper mit den Ballgästen auf der „roten Kreuzung“ kollidieren. „Ey, müsst Ihr Euch so breit machen?“, kommt es von einem der Teenies. „Wir sind so breit, ey, wir sind aus Hamburch“, kontert ein Herr in Smoking und parodiert den schnoddrigen Tonfall. Mit leichtem Zögern und noch eine freche Antwort von sich gebend, ziehen die Jungs dann doch weiter.
Es ist ein friedlicher Frühlingsabend, da hat keiner wirklich Lust, einen Streit vom Zaun zu brechen. Und wir wissen jetzt auch, warum am Kaiserkai keine Autos mehr abgeschleppt werden: Die Abschleppwagen befinden sich allesamt im Einsatz am Holzdamm. „Dort war der Taxistand zugeparkt und das Chaos groß“, erzählt uns später der bürgernahe Beamte, der auch noch im Dienst ist. Ein gutgelaunter Carlo von Tiedemann schafft es trotz des Verkehrschaos’ vorzufahren, muss sich dann aber noch den Kummerbund von seiner Frau anlegen lassen. Wir Fotografen lassen ihn sich in Ruhe einkleiden, haben großes Verständnis und warten, bevor wir ihn fotografieren. Krista Sager, Mitglied des Bundestages und ehemalige Zweite Bürgermeisterin Hamburgs, schießt mit Ehemann Manfred Ertel so schnell über den roten Teppich, dass wir sie erst wieder im Ballsaal wiedersehen.
Anders Christa Goetsch – auch sie ist frühere Zweite Bürgermeisterin Hamburgs und derzeit Mitglied der Bürgerschaft –, sie lässt sich Zeit und uns fotografieren. Als dann auch Katja Suding, die FDP-Frontfrau, und Simone und Christoph Ahlhaus, Schirmherr des Balls, an uns vorbeiflanieren, wird es auch für uns Zeit, in den Ballsaal zu gehen. Und so weit uns unsere Schuhe an diesem Abend tragen, schlendern wir durch die Säle, in denen unter anderem DJ Mister Happy auflegt und viele bekannte Künstler mit einem bunten Programm die Ballgäste zum Tanzen bringen. Überall können Lose für die Tombola gekauft werden. Diese versprechen nicht nur interessante und hochwertige Preise, sondern auch Erlöse zugunsten des guten Zweckes. Zu vorgerückter Zeit werden dann auch noch mal die Politiker gefordert: Es gilt, die restlichen Lose an die Gäste zu verkaufen. „Haben Sie eigentlich welche gekauft, Herr Ehnert?“, fragt Alexander Bommes, der den Abend moderiert. Dies wird verneint, es würde ja doof aussehen, wenn er hinterher mit den Preisen nach Hause ginge. Aber natürlich hätte er Taschengeld dabei, das er auch ausgeben dürfe für Lose. Und wenn welche übrigblieben, würde er sie nehmen. Das muss er dann dank des Einsatzes von Christa Goetsch, Katja Suding und Christoph Ahlhaus doch nicht.
Die Tombola verspricht Spannung: Unter anderem gibt es ein großes Flatscreen-TV-Gerät (das entsprechende Los zieht die Sekretärin des Sponsors und lässt das Gerät dann versteigern), es gibt Schiffsreisen, Gemälde, ein Auto für ein Jahr, einen Urlaub auf den Malediven, einen Maßanzug von Jo Freyherr, den eine ältere Dame gewinnt, die auch gleich klarstellt, dass sie weder Anzüge trägt noch einen entsprechenden Mann hat. Das HafenCity-Team fiebert mit – und gewinnt leider nur eine CD und eine Gürteltasche für ein Handy Aber es ist ja alles für den bekannten guten Zweck. Und am Ende kommen 60.000 Euro für das Kinderkrebszentrum des UKE zusammen. Der 15. Blaue Ball ist bereits in Vorbereitung und die „Denkfabrik“ dazu befindet sich im Katharinenviertel und somit an der Elbe. Seien wir auf den ersten Sonnabend im April 2012 gespannt. (CF, AF)