Zukunft in der Luft
Fischerei und Schiffbau sind Vergangenheit
Das weltweit modernste Forschungszentrum für zivile Luftfahrt, das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung – ZAL – hat an Hamburgs südlicher Stadtküste in Finkenwerder seine Türen geöffnet.
Es bildet die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und der Stadt Hamburg mit dem Ziel, den weltweit drittgrößten Standort der zivilen Luftfahrt zu sichern und kontinuierlich auszubauen. In enger Abstimmung mit dem Luftfahrtcluster Hamburg Aviation bündelt das ZAL die Technologiekompetenz der Hansestadt in einer zentralen Einrichtung und schafft so Synergieeffekte. Der Fokus des ZAL liegt auf der Integration und Industrialisierung von Luftfahrttechnologien. Hierfür vernetzt das ZAL Industrie und Wissenschaft, etabliert eine anwendungsnahe Innovationskultur und stellt seinen Partnern modernste Infrastrukturen für Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Mit einer Gesamtinvestition von knapp 100 Millionen Euro ist das ZAL ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Hamburg, der Unternehmen Airbus und Lufthansa Technik, dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR), vier Hochschulen sowie zwölf weiteren Partnern. In dem weltweit modernsten Forschungszentrum für die zivile Luftfahrt werden künftig bis zu 600 Menschen auf circa 26.000 Quadratmetern zu Zukunftsthemen der Luftfahrt forschen. Darunter befinden sich die Felder Fuel Cell, Kabinentechnologie, 3-D-Druck, Industrie 4.0, Akustik und Virtuelle Realität.
Mit diesem Forschungszentrum will Bürgermeister Olaf Scholz „Hamburg zur Innovationshauptstadt“ machen. Das ZAL TechCenter sei eine vorbildliche Zukunftsinvestition, findet auch Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Neben dem Ausbau Deutschlands als Luftfahrt-standort, sei der Schulterschluss zwischen den unterschiedlichen Akteuren der Branche erstmals gelungen. Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) hatte sich über alle Maßen für das ambitionierte Projekt eingesetzt, das auf dem Weg zur Fertigstellung immer wieder ins Stocken geraten war. Nun erstrahlt das Gebäude, das einem Monitor ähnelt, in dem einstigen Fischerdorf Finkenwerder bis weit auf die Elbe hinaus in einem satten blauen Licht.
Für Architekt Michael Krämer war es wichtig, dass „die Besucher das Gebäude sofort kapieren“. Klar strukturiert befindet sich in der Mitte des Gebäudes, im „Monitor“, das Kommunikationszentrum, rechts und links liegen die Labore. Geht es nach Frank Horch und den engagierten Akteuren, soll hier in den nächsten Jahren auf dem historischen Boden der ehemaligen Deutschen Werft ein Freiraum entstehen, in dem kreative, kluge und innovative Köpfe mithilfe der notwendigen Infrastruktur professionelle Projektarbeit betreiben und Ideen bis hin zur Marktreife entwickeln.