Zwei Schmuckstücke zur Weihnachtszeit im Sandtorhafen
SCHAARHÖRN und SEUTE DEERN:
Am Donnerstag, 4. Dezember, um voraussichtlich 14 Uhr macht das 106 Jahre alte Dampfschiff SCHAARHÖRN an seinem Winterliegeplatz im Sandtorhafen fest. Dort kann das schmucke Schiff, das ein eingetragenes Hamburger Denkmal ist, ab sofort an den Wochenenden besichtigt werden.
Mit „großem Tuten“ wird SCHAARHÖRN von seiner viel jüngeren und einiges größeren Liegeplatznachbarin SEUTE DEERN empfangen. Das 64 Meter lange Seebäderschiff (Baujahr 1961) liegt seit September im Sandtorhafen und ist ein echter Blickfang. Mit SEUTE DEERN und SCHAARHÖRN liegen dann zwei besonders attraktive historische Schiffe im Hafen, die auch für kleine und große Veranstaltungen gemietet werden können.
Bevor das Dampfschiff SCHAARHÖRN sein Winterquartiert bezieht, muss es einen kurzen Abstecher zur Norderwerft machen, wo die Schornsteinabdeckung aufgesetzt wird. Deshalb wird das Schiff zunächst von zwei Schleppern zur Werft gebracht und anschließend in den Sandtorhafen geschleppt. Zur Unterstützung für das nicht ganz einfache Manöver kommt ein Lotse der Lotsenbrüderschaft Hamburg Hafen an Bord. Sein Einsatz ist, wie der aller Crew-Mitglieder, ehrenamtlich.
SCHAARHÖRN wurde 1908 auf der Werft von Janssen und Schmilinsky im Auftrag des Amtes für Strom- und Hafenbau gebaut. Das elegante und luxuriös ausgestattete Zweischrauben-Dampfschiff diente viele Jahrzehnte als Vermessungsschiff in der Elbmündung. Die Stiftung Hamburg Maritim holte es als Wrack zurück nach Hamburg. Nach fünfjähriger Restaurierung ging es 1995 wieder in Fahrt und unternimmt seither Gästefahrten auf Niederelbe und Ostsee. Auf Fahrten kann SCHAARHÖRN 85 Gäste mitnehmen, im Hafen liegend bieten zwei Salons Platz für jeweils 20 Personen. Gepflegt und betrieben wird SCHAARHÖRN von einer ehrenamtlichen Crew.
Von ehrenamtlichem Engagement getragen ist auch M/S SEUTE DEERN. Für den Erhalt des traditionellen „Helgoland-Fahrers“ sorgt der gemeinnützige Förderverein SEUTE DEERN e. V. Vereinsmitglieder unterstützen die betagte Schiffsdame mit ihren Mitgliedsbeiträgen, handwerklichem Geschick und technischem Know-how. Ob seemännisch versiert oder kulturell interessiert – die Vereinsbesatzung hofft auch im neuen Heimathafen auf viele Unterstützer.
Das ehemalige Seebäderschiff ist noch im Originalzustand. Die Inneneinrichtung wurde zwar 2006 modernisiert, entspricht aber der ursprünglichen Einrichtung: So sind zum Beispiel alle Tische und Bänke fest installiert. Im Hafen liegend bietet das Schiff auf zwei Decks Platz für bis zu 500 Personen.